Fotografische Neuinterpretationen des Kreuzwegs – Nachlese zum Fotografen-Projekt auf der Jugendburg Gemen

Fotografische Neuinterpretationen des Kreuzwegs – Nachlese zum Fotografen-Projekt auf der Jugendburg Gemen

In einer externen Kooperation mit der Jugendburg Gemen, die zu den größten katholischen Jugendbildungseinrichtungen Deutschlands zählt, hat die Unterstufe der Fotografen (FoU) des Adolph-Kolping-Berufskollegs an einem Projekt „mit dem Titel „Kreuzweg“ gearbeitet. Die „Leitung der Jugendburg“ wünschte sich eine fotografische Neubestückung des Kreuzwegs in der Michaelskapelle. Die Botschaft der sieben Stationen sollte in eine moderne und zeitgenössische Neuinterpretation in Form von Fotografien übersetzt werden, um jungen Erwachsenen als Zielgruppe der Jugendburg Gemen einen Zugang zur Kreuzweg-Thematik zu ermöglichen.

Als Ausgangspunkt für die neuzeitliche Interpretation wurden zu den sieben Stationen die sieben Begriffe FALLEN, ZUWENDUNG, OHNMACHT, SCHMERZ, HALTEN, KREUZIGUNG und WEITER vorgegeben.
Das Projekt wurde unter der Leitung unserer Referendarin Christa Blattmann im Rahmen des Religionsunterrichts lanciert und die gesamte Abwicklung erfolgte in fächerverbindender und fächerübergreifender Zusammenarbeit mit der Bildungsgangleiterin Fotografie Ricarda Holz, dem Bildungsgangleiter Medientechnologie und Druchverarbeitung Sascha Stalberg sowie Patrick Schoden, dem pädagogischen Leiter und Ansprechpartner der Jugendburg Gemen.

Die Intention des Projektes war die Verknüpfung zwischen Fotografie und Religion im Kontext einer komplexen Berufsbezogenheit und nach dem Prinzip der vollständigen Handlung. Für unsere Referendarin Frau Blattmann stellte diese Unterrichtsreihe eine besondere Herausforderung dar, da junge Erwachsene mit religiösen Themen wie dem Kreuzweg kaum mehr in Berührung kommen und somit in der Regel ein lebensrelevanter Bezug fehlt. Die Schüler setzten sich deshalb mit der Differenz zwischen dem interreligiösen Hintergrund der Überlieferung und der heutigen Lebenswirklichkeit auseinander unter der Leitfrage „Inwiefern können die sieben Stationen des Kreuzweges für mich bedeutsam sein?“ Diese persönliche Auseinandersetzung mit dem Kreuzweg war insofern wichtig, da die Auszubildenden selbst die Zielgruppe junger Erwachsener repräsentierten, aber auch für die Interpretation und Visualisierung des Kreuzweges zuständig waren.

Höhepunkt der Arbeit war ein zweitägiger Workshop der Klasse am 23. und 24. März auf der Jugendburg Gemen mit fachlicher Unterstützung von Ricarda Holz und Sascha Stalberg. Entsprechend der sieben Stationen bildeten die Schülerinnen und Schüler sieben Kleingruppen und setzten eigene Bildkonzepte zu den sieben Begriffen und Stationen kooperativ on location um. Als Hintergrundkulisse für die Fotoaufnahmen diente die 900-jährige Wasserburg selbst. Die Herausforderung bei der fotografischen Umsetzung der Bilder bestand darin, die Begriffe durch einen spannenden Bildaufbau und ausdrucksstarke Motivwahl zu verdeutlichen und diese professionell umzusetzen. Die Kleingruppen nutzten die Innenräume und das Außenareal der Burg gleichermaßen, womit auch unterschiedlichste Lichtverhältnisse zu berücksichtigen waren.
Das Resumée der zwei Tage Workshop: Ausdrucksstarke Bilder, engagierte Auszubildende, ein nettes Zusammensein im Burgkeller und ein sehr zufriedener „Kunde“. Die Klasse wäre gerne ein paar Tage länger auf der malerischen Burg geblieben! Es folgt nun die digitale Nachbearbeitung der Bilder in den schulischen Fotostudios und die Vorbereitung einer Abschlusspräsentation, um die Fotografien offiziell zu übergeben.

Text: Christa Blattmann und Werner Grundhoff
Foto: Christa Blattmann