„Wir schaffen das!“ – IFK-Schüler sammeln Sprichwörter und Lebenserfahrungen

„Wir schaffen das!“ – IFK-Schüler sammeln Sprichwörter und Lebenserfahrungen

„Wir schaffen das!“ – Dieses denkwürdige Zitat unserer Bundeskanzlerin Angela Merkel angesichts der Flüchtlingswelle im Jahre 2015 ist in den Köpfen vieler Deutscher hängengeblieben und wird nach wie vor heiß diskutiert.

Die zwei Internationalen Klassen mit besonderem Förderbedarf (IFK) des Adolph-Kolping-Berufskollegs haben diesen Satz besonders unter die Lupe genommen, gerade weil Frau Merkel ihnen sehr präsent ist, das Zitat vielen von ihnen aber nicht bekannt war.

Im Werkstattunterricht bei ihrem Fachlehrer Herrn Zimmer haben die Schüler das Zitat auf ihre persönliche Situation bezogen und reflektiert, was es ihnen sagen soll. Im Deutschunterricht bei Herrn Laukötter wurde dann die Funktion von Sprichwörtern und Redensarten untersucht. Die Schüler stellten die These auf, dass Sprichwörter kurz und knapp wichtige Lebenserfahrungen ausdrücken sollen und dabei helfen können, das Leben zu „meistern“. „So schaffen wir das!“ lautete dann auch das Motto der entsprechenden Unterrichtsreihe. Sprichwörter wie: „Übung macht den Meister“, „Ohne Fleiß kein Preis“ und „Liebe geht durch den Magen“ wurden eifrig diskutiert und auf ihren „Wahrheitsgehalt“ hin überprüft.

Schnell stellten die Schüler fest, dass es in ihren Herkunftsländern ganz ähnliche Sprichwörter gibt, deren Bedeutungen sich mit den deutschen überschneiden. Dies belegte die These, dass es dabei immer um wichtige Lebenserfahrungen geht.

Dann ging es an die Recherche: Jeder Schüler hatte die Aufgabe, seine Auswahl von „Wunschsprichwörtern“ zu treffen, die auch als persönliches Lebensmotto gelten könnten. Diese kategorisierten die Schüler dann in Lebensbereiche, die farblich voneinander abgesetzt wurden: Blau = Arbeit, Grün = Leben, Gelb = Geld und Rot = Liebe. Anschließend schrieben die Schüler die Sprichwörter farbig in ihrer Muttersprache, also arabisch, persisch, polnisch, kurdisch, tingrinisch, französisch, englisch oder bulgarisch auf, damit die Vielfalt ihrer Nationalitäten zum Ausdruck kommt. Die Übersetzung erfolgte in Schwarz und in kleinerer Schrift, was nach Aussagen der Schüler auch „das nüchterne Deutsch“ versinnbildlichen soll.

Das Rahmen und Aufhängen dieser kleinen Kunstwerke im Aufenthaltsraum im Keller des Gebäudes II des Adolph-Kolping-Berufskollegs ließ sich auch noch gut mit den Inhalten der Mathematik und der Technologie verknüpfen. Besonders ergreifend aber waren die Momente, in denen sich die Schüler öffneten und die Auswahl ihres „Wunschsprichwortes“ mit der persönlichen Lebenssituation begründeten.

Mit diesen Lebensweisheiten ausgestattet gehen die Schüler nun ihre eigenen Wege. Einige von ihnen nutzen dabei das Angebot der weiterführenden Bildungsgänge unserer Schule.

Text: Martin Zimmer und Werner Grundhoff