Mosaikkunst in Italien – Lina (BGY22) berichtet über ihr Auslandspraktikum

Mosaikkunst in Italien – Lina (BGY22) berichtet über ihr Auslandspraktikum
Mosaikkunst in Italien – Lina (BGY22) berichtet über ihr Auslandspraktikum
 
Lina aus der Jahrgangsstufe 12 des Beruflichen Gymnasiums des Adolph-Kolping-Berufskollegs hat ihr Praktikum im Rahmen des Erasmus+ Programms vom 08.01. bis 02.02.2024 in einem Handwerksbetrieb für Mosaikkunst in Rom absolviert. In einem Interview mit unserer Europakoordinatorin und Fachlehrerin Frau Timpe erzählt sie von ihren Praktikumserfahrungen im Ausland.
 
Warum hast du dich für ein Praktikum im Ausland entschieden?
Weil ich die Erfahrung machen wollte. Ich habe schon lange darüber nachgedacht, irgendwann mal nach Italien zu ziehen und dort zu leben. So ein Praktikum ist eine gute Gelegenheit, um das mal auszuprobieren. Das Praktikum jetzt hat mich auch in meinem Vorhaben bestärkt, nach dem Abitur nach Italien zu gehen, vielleicht auch erstmal für ein halbes Jahr.
 
Warum ausgerechnet in dem Land?
Ich habe mal Urlaub in Rom gemacht und wollte unbedingt dorthin zurück. Und Mosaik fand ich schon immer cool, das habe ich schon als Kind gemacht. Deswegen habe ich in Rom nach einem Mosaik Handwerksbetrieb gesucht und gefunden!
 
Wie sah dein Arbeitsalltag aus?
Mein Arbeitstag hat täglich um 10 Uhr begonnen. Wenn Kurse stattfanden, habe ich bei den Vorbereitungen geholfen und Mosaiksteine gebrochen und Holzrahmen produziert für die Mosaike. Oder ich habe bei dem Großprojekt assistiert. Wir hatten den Auftrag, ein riesiges Mosaik für eine Kirchenfront zu erstellen. Dabei musste die Vorlage erst auf das Tonbett übertragen werden. Das habe ich gemacht. Teilweise habe ich auch an meinen eigenen Mosaiken gearbeitet, zum Üben. Es gibt nämlich verschiedene Arten Mosaike zu legen. Während der Mittagspause habe ich mich meistens vor das Kolosseum gesetzt und dort eine Pizza gegessen, die ich mir aus einer kleinen Pizzeria geholt habe. Zwischendurch hat mich Giuliana, meine Chefin, auch immer wieder zu unterschiedlichen Kirchen geschickt, um mir dort unterschiedliche Mosaike anzuschauen und zu den Künstlern zu recherchieren. Dazu habe ich dann auch Steckbriefe erstellt.
 
Welche Orte hast du besucht?
Das Kolosseum, die Spanische Treppe, den Trevi Brunnen, das Vatikanische Museum, die Pauluskirche und generell ganz viele Kirchen. An einem Wochenende hat mich eine Freundin besucht und wir sind in eine Karaoke Bar gegangen.
 
In welcher Sprache hast du kommuniziert?
Auf Englisch. Manchmal auch mit Händen und Füßen wenn die Person kein Englisch konnte. Wir hatten zum Beispiel einen älteren Mitarbeiter, der kein Englisch verstand und mit ihm habe ich mich in Zeichensprache verständigt.
 
Welchen Menschen bist du begegnet? Wer hat dich unterstützt und betreut?
Meine Chefin war gleichzeitig meine Betreuerin. Sie hat sich immer um mich gekümmert. Mit den Anträgen für das Stipendium hat mir Frau Timpe geholfen. Ich habe in einer WG gewohnt, so dass ich dort auch Kontakte knüpfen konnte.
 
Was hast du Neues gelernt? Was hast du über dich selbst gelernt?
Ich bin viel selbstständiger geworden – das war meine erste Reise allein – und auch viel offener: Irgendwann habe ich angefangen, Leute einfach anzusprechen. Ich habe auch gelernt, dass man viel Geduld braucht beim Mosaiklegen. Das ist mir nicht immer leicht gefallen. Und man muss sehr handfertig sein.
 
Was war das überraschendste, aufregendste oder tollste Erlebnis?
Grundsätzlich finde ich die Leute viel offener als in Deutschland. Das Coolste war die Karaoke Bar, wo ich mit meiner Freundin war. Es war sehr voll, aber die Stimmung war einfach toll!
 
Gab es auch mal schwierige Situationen? Wie bist du damit umgegangen?
Ja, mich in dieser riesigen Stadt zurechtzufinden, weil ich keinen besonders guten Orientierungssinn habe. Einmal war mein Akku fast leer und ich hatte noch 40 Minuten Weg vor mir. Dann habe ich mich bis nachhause durchgefragt.
 
Würdest du ein Auslandspraktikum weiterempfehlen?
Ja, auf jeden Fall! Man lernt sehr selbstständig zu sein und macht Erfahrungen, die man sonst erst nach der Schule machen würde, wenn überhaupt.
 
Welchen Rat würdest du interessierten MitschülerInnen geben?
Möglichst offen sein, viele Fragen stellen, Google Maps benutzen. Grundkenntnisse der Landessprache wären vielleicht von Vorteil.
 
Für weitere Informationen und Hilfe bei den Formalitäten steht unsere Europakoordinatorin Frau Timpe bereit.