Yes we Cannes! – BGYM- und HBMK-SchülerInnen zu Gast bei den Filmfestspielen

Yes we Cannes! – BGYM- und HBMK-SchülerInnen zu Gast bei den Filmfestspielen

Einmal über den roten Teppich laufen. Einmal den Stars ganz nahekommen. Dieser Traum wurde für fünf SchülerInnen der Höheren Berufsfachschule für Gestaltung mit Schwerpunkt Medien/Kommunikation (HBMK) und des Beruflichen Gymnasiums (BGYM) des Adolph-Kolping-Berufskollegs wahr. Zusammen mit ihrer Fachlehrerin Anja Timpe sind Nils Debes, Angela Kosbow, Ole Winking, Tim Möllers und Theresa Wang vom 19. bis 24. Mai 2024 zu den Filmfestspielen nach Cannes in Frankreich gefahren, haben dort mit anderen deutschen und französischen SchülerInnen zahlreiche nominierte Kurz- und Spielfilme gesehen und gelernt, wie man Filmkritiken schreibt. Dabei sind sie mit Journalisten, Pressesprechern, Filmkritikern und Regisseuren ins Gespräch gekommen und durften schließlich über den roten Teppich laufen.
„Ich kann es immer noch nicht fassen.“, sagte Theresa aus dem BGYM in der Evaluation der Veranstaltung, „Wir haben in vier Tagen so viel gelernt, wie sonst in Wochen!“ Besonders gefallen hat ihr, dass junge Menschen unterschiedlicher Nationalitäten über ihr gemeinsames Interesse an Filmen zusammengebracht wurden: „Man hatte das Gefühl, die anderen schon lange zu kennen, weil man so viel zusammen erlebt hat.“
Dem schloss sich auch Ole aus der HBMK an: „Mit jemandem auszukommen, den man noch gar nicht kannte, und jemanden zu verstehen, dessen Sprache man nicht spricht, das war schon eine tolle Erfahrung! Und erst die unglaubliche Atmosphäre dort: So viele interessante Leute! Schon auf dem Transfer vom Flughafen in die Stadt haben wir eine Filmkritikerin und Fotografin aus Berlin kennengelernt. Dann das erste Betreten des Kinosaals und das Gespräch mit dem Regisseur Guil Sela, dem Regisseur des Kurzfilms „Montsouris“, der den Preis für den innovativsten Kurzfilm gewonnen hat. Und schließlich der Radio-Workshop mit Jörg Taszmann, dem Filmkritiker, Journalisten und Radiomoderator, dauernd hatte man das Gefühl, dass man in eine andere Welt eintaucht, dass man dazu gehört, zum Festival und zu den Menschen, die sich alle für Film interessieren.“
„Es war toll, dabei zu sein.“, fand auch Tim aus dem BGYM, „Nicht nur Filme zu schauen, sondern wirklich Teil des Ganzen zu sein, mit Experten zu sprechen, sich mit anderen über Filme auszutauschen und so einen Zugang zu Filmen zu bekommen, die man sich sonst gar nicht angesehen hätte.“ Besonders angetan war der Schüler von der Tatsache, dass sich einige der vielbeschäftigten ExpertInnen vor Ort Zeit genommen haben für die insgesamt 20 SchülerInnen aus Deutschland und Frankreich und mit ihnen ihr Wissen geteilt haben, wie z.B. die Pressesprecherin der Semaine de la Critique, Dany De Seille, oder die Generaldelegierte der Semaine de la Critique, Ava Cahen, die nach zwei Wochen Moderation quasi ohne Stimme zu der Verleihung der Teilnahmezertifikate auf der ARTE-Yacht gekommen ist und jede/n Schüler/in persönlich beglückwünscht hat.
„Das ist nicht selbstverständlich“, bekräftigte auch Nils aus der HBMK: „Die Zeit in Cannes hat alle meine Erwartungen übertroffen. Wenn man überhaupt von Erwartungen sprechen kann, denn das, was wir alles erlebt haben, damit konnte man gar nicht rechnen. Es war einfach toll!“
Der Höhepunkt und krönende Abschluss war der Gang über den roten Teppich, darin sind sich alle einig. „Diesen Augenblick werde ich nie vergessen!“, schwärmte Angela aus der HBMK, die mit ihrem Red Carpet-Auftritt sogar die besondere Aufmerksamkeit des französischen Fernsehens auf sich zog und sich in das Gedächtnis der französischen Zuschauer gebrannt hat.
„Es war, als ob die Zeit stehenbleibt.“, fügte Ole hinzu und erinnerte sich auch noch genau an den Song, der dabei eingespielt wurde, nämlich „SexyBack“ von Justin Timberlake.
Diese unvergesslichen und einmaligen Erfahrungen wäre nicht möglich gewesen ohne das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW), das seit seiner Gründung 1963 zum Ziel hat, den interkulturellen Austausch zwischen jungen Menschen aus Deutschland und Frankreich sowie das Erlernen der jeweiligen Partnersprache zu fördern. Die Filmkritik-Workshops in Kooperation mit der Semaine de la Critique, an denen jährlich je fünf Schülerinnen von je zwei Schulen aus Deutschland und Frankreich teilnehmen dürfen, sind nur eines von zahlreichen spannenden Projekten des DFJW. An dieser Stelle nochmal einen herzlichen Dank an alle Akteure dieser fantastischen Woche! Merci!
 
Text und Fotos: Anja Timpe