AKBK-Schüleraustausch ist Vorbild für Best Practice an berufsbildenden Schulen
Beim 11. deutsch-französischen Berufsbildungstag der Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer (AHK) am 13. November 2025 in Saarbrücken war das Adolph-Kolping-Berufskolleg eingeladen, als eines von drei Best Practice-Beispielen seinen Schüleraustausch mit Paris vorzustellen.
Auf der Agenda dieser Tagung, bei der neben der Ministerpräsidentin des Saarlandes und Kulturbevollmächtigten, Anke Rehlinger, und dem französischen Generalkonsul für Saarbrücken, Jérôme Spinoza, zahlreiche VertreterInnen aus Bildung und Wirtschaft anwesend waren, stand die Frage, wie interkulturelle Erfahrungen den Berufseinstieg von Jugendlichen begünstigen können.
Frau Rehlinger wies darauf hin, dass ein Auslandsaufenthalt nicht nur einen Einblick in die Kultur eines fremden Landes gewähre, sondern auch den Blick auf das eigene Land verändere.
Isabelle Le Mouillour, Abteilungsleiterin des Bundesinstituts für Berufsbildung in Bonn (BIBB), machte darauf aufmerksam, dass laut Studien des BIBB der Anteil der Erwerbstätigen, die Fremdsprachen in der Arbeit benötigen, seit 2006 deutlich gestiegen und dass mit einer Fortsetzung dieses Trends zu rechnen sei.
VertreterInnen aus Bildung und Wirtschaft waren sich einig, dass interkulturelle Erfahrungen neben Fremdsprachenkenntnissen und interkultureller Fachkompetenz auch Anpassungsfähigkeit und Resilienz stärken und damit nicht nur Azubis, sondern auch Unternehmen davon profitieren.
Patrick Brandmaier, Hauptgeschäftsführer der AHK, betonte die Bedeutung von Förderorganisationen, wie dem Deutsch-Französischen Jugendwerk, das seit über 60 Jahren den Austausch von jungen Menschen aus Deutschland und Frankreich fördert, und appellierte an Schulen, Lehrenden, die sich in dem Bereich engagieren, die notwendigen Ressourcen zur Verfügung zu stellen, um mehr SchülerInnen und Azubis interkulturelle Erfahrungen zu ermöglichen.
Anja Timpe, Europakoordinatorin am Adolph-Kolping-Berufskolleg, stellte als eines von drei Beispielen für gelungenen Austausch an berufsbildenden Schulen den Schüleraustausch zwischen dem Beruflichen Gymnasium des AKBK und dem DN MADE des Lycée Georges Brassens bei Paris vor. Die Schulpartnerschaft, die seit Januar 2023 besteht und jährlich um die 50 junge GestalterInnen aus Deutschland und Frankreich zu Kunst-Workshops und einem spannenden Kulturprogramm in Paris und Münster zusammenbringt, zeigt, wie bilaterale Begegnungen trotz Sprachbarrieren, unterschiedlichen Lehrplänen und Altersunterschied nicht nur gelingen, sondern auch bereichern und begeistern können.
Alle waren sich einig, dass interkulturelle Erfahrungen zwar eine langfristige Investition sind, aber eine Investition, die sich auszahlt.
Text: Anja Timpe


