Bühnenbildnerin in Basel – Lilo (BGY23) berichtet über ihr Auslandspraktikum

Bühnenbildnerin in Basel – Lilo (BGY23) berichtet über ihr Auslandspraktikum

Lilo aus der Jahrgangsstufe 12 des Beruflichen Gymnasiums des Adolph-Kolping-Berufskollegs hat ihr Praktikum im Rahmen des Erasmus+ Programms vom 06.01. bis 31.01.2025 an einem Theater in Basel in der Schweiz absolviert. In einem Interview mit unserer Europakoordinatorin und Fachlehrerin Frau Timpe erzählt sie von ihren Praktikumserfahrungen im Ausland.
 
Warum hast du dich für ein Praktikum im Ausland entschieden?
Ein Auslandspraktikum ist einfach eine mega Gelegenheit, nicht nur einen Beruf, sondern auch ein anderes Land näher kennenzulernen und ich finde es toll, dass das von der Schule aus möglich ist und dass wir da so unterstützt werden.
 
Warum ausgerechnet in dem Land?
Ich habe mein Praktikum am Theater in Basel in der Schweiz gemacht. Ich habe dort Familie, was sehr hilfreich war bei der Praktikumsplatzsuche und auch für die Unterkunft. Außerdem mag ich die Schweiz, das Land und die Leute.
 
Wie sah dein Arbeitsalltag aus?
Ich habe täglich von 7:00 – 16:30 Uhr gearbeitet. Morgens hatten wir immer ein Meeting, in dem besprochen wurde, was an dem Tag alles ansteht. Dann habe ich in der Malwerkstatt an meinen Projekten gearbeitet. Das waren meistens Materialimitationen, z.B. Marmor oder Holz, und auch Bildimitationen, also das Kopieren von Kunstwerken.
Gegen Mittag war ich oft mit Bühnenarbeiten beschäftigt, das heißt, ich war auf der Bühne und habe dort letzte Arbeiten am Bühnenbild vorgenommen, Teile des Bildes nachgestrichen oder verbessert.
 
Welche Orte hast du besucht?
Ich habe natürlich die Stadt Basel erkundet. Dann war ich auch in Zürich und einmal in den Bergen wandern. In Basel habe ich viele Kunstmuseen besucht. Basel hat viel an Kunst und Architektur zu bieten und das habe ich mir angeschaut. Ich hatte das Glück, dass die Nacht der Museen in Basel in meinen Praktikumszeitraum fiel, so dass ich da teilnehmen konnte.
 
In welcher Sprache hast du kommuniziert?
Die meisten Mitarbeiter des Theaters kommen aus der deutschsprachigen Schweiz und haben dementsprechend Schweizerdeutsch gesprochen. Es gab auch ein paar Mitarbeiter aus der französischsprachigen Schweiz, die mit mir Französisch gesprochen haben. Ich habe meistens auf Hochdeutsch geantwortet und das hat gut geklappt, wir haben uns gut verstanden. Das ist der Vorteil an einem Land mit drei Amtssprachen.
 
Welchen Menschen bist du begegnet? Wer hat dich unterstützt und betreut?
Ich bin vielen Menschen begegnet, die am Theater in vielen unterschiedlichen Bereichen arbeiten, also SchauspielerInnen, Bühnen- und MaskenbildnerInnen, SchneiderInnen, und ich habe mich mit vielen von ihnen unterhalten. Sie haben mir über ihre Ausbildung und ihre Arbeit am Theater erzählt. Das war sehr spannend.
Betreut und unterstützt hat mich vor allem Andrea. Sie war meine Ansprechpartnerin in der Malwerkstatt. Sie arbeitet seit inzwischen 30 Jahren am Theater und ist für die Auszubildenden und PraktikantInnen am Theater zuständig.
 
Was hast du Neues gelernt? Was hast du über dich selbst gelernt?
Ich habe viel über das Handwerk der Bühnenbildnerin gelernt, also vor allem das Malen und die Techniken, wie unterschiedliche Illusionen auf der Bühne erzeugt werden. Ich fand auch spannend, dass ich im Praktikum an einem richtigen Arbeitsalltag teilgenommen und dann quasi den ganzen Tag gemalt habe und nicht, wie in der Schule, nur ein paar Stunden. Das hat mir auch gezeigt, dass ich mir so eine künstlerisch-handwerkliche Arbeit gut als Beruf vorstellen kann.
 
Was war das überraschendste, aufregendste oder tollste Erlebnis?
Die tollsten Erlebnisse waren, dass ich sehr viel im Theater war. Ich konnte Restkarten günstiger kaufen und bin häufig in Vorstellungen gegangen. Ich habe mir auch Proben, Schauspiel- und Ballettproben angeschaut. Das war schön, weil man gesehen hat, dass die Bühnenbilder, an denen man all die Wochen gearbeitet hat, genutzt werden und wie sie auf der Bühne wirken. Das hat mir am besten gefallen.
 
Gab es auch mal schwierige Situationen? Wie bist du damit umgegangen?
Eigentlich nicht. Ich hatte sehr viel Glück, ich habe mich mit allen Leuten sehr gut verstanden und mich sehr gut aufgenommen gefühlt.
 
Würdest du ein Auslandspraktikum weiterempfehlen?
Auf jeden Fall! Für mich war es eine sehr spannende und tolle Erfahrung. Ich fand meinen Betrieb und die Menschen dort super und ich fand es schön, dass man auch mal aus der Stadt rausgekommen ist, aus dem bekannten Umfeld, und dass man sich ganz und gar auf die Arbeit und die Zeit vor Ort einlassen konnte. Ich hatte eine wirklich gute Zeit. Das Praktikum war für mich wie eine Pause vom Alltagstrott. Das hat mir sehr gefallen.
 
Welchen Rat würdest du interessierten MitschülerInnen geben?
Dass man es einfach machen und sich nicht so viele Gedanken machen soll! Im Endeffekt ist es nur ein Monat und der geht auch relativ schnell vorbei. Man lernt ganz tolle Menschen kennen und es ist auch einfach eine mega Gelegenheit zu reisen und ein anderes Land kennenzulernen, weil man den Ort ganz anders erlebt, wenn man dort lebt und nicht nur im Urlaub besucht. Einfach machen!
 
Hinweis: Alle Schülerinnen und Schüler, die sich für ein Auslandspraktikum interessieren, wenden sich bitte an unsere Europakoordinatorin Frau Timpe. Sie kann entscheiden, was möglich ist und was nicht, und unterstützt euch mit Rat und Tat sowie wichtigen Informationen und Hilfe bei den Formalitäten.