Das Gerben von Leder ist eine Technik, die bis in die Steinzeit zurückgeht. Bei der industriellen Lederherstellung von heute hat sich an den grundsätzlichen Arbeitsschritten seitdem nur wenig geändert. Bei Leder Heller, dem in der Gemeinde Hehlen im Landkreis Holzminden (Niedersachsen) ansässigen und größten Lederhersteller für Möbel- und Automobilleder Europas, konnten sich die auszubildenden Raumausstatter, Fahrzeuginnenausstatter und Polster- und Dekorationsnäher des Adolph-Kolping-Berufskollegs über die Arbeitsschritte der Lederherstellung von der Rohware bis zu den verschiedenen Fertigprodukten informieren.
Das Motto der Führung durch den Gerber Yusuf Cinar lautete: „Lernen mit allen Sinnen!“: Die Schüler bekamen Einblicke in die Vorbereitungsprozesse des Enthaarens und Entfleischens und den eigentlichen Gerbprozess. Auch die Weiterverarbeitungsschritte wie Färben, Beschichten und Prägen und die Unterscheidung von Narben- und Spaltledern und ihre Verwendung wurden den Teilnehmern durch umfängliche Fertigungs- und Materialeindrücke vermittelt.
Aber auch der Geruchssinn wurde vor besondere Herausforderungen gestellt, wie das Feedback der Schüler beweist:
„Beeindruckend war die Vielzahl der verschiedenen Lederarten!“
„Es war ein echtes Erlebnis die Fertigungsprozesse in Realität zu erleben!“
„Eine tolle Erfahrung! Aber der Geruch war schwer auszuhalten!“
Text: Joachim Wiepen und Werner Grundhoff