Wie entstehen hochwertige Illustrationen und wie werden diese digital weiter verarbeitet? Diese und weitere Fragen stellten die Schüler der Fachoberschule für Gestaltung (FOS 12) des Adolph-Kolping-Berufskollegs bei einem Besuch der Illustratorin Sara Vidal vom Münsteraner Coppenrath Verlag, der am 8. Dezember im Rahmen des Zeichenunterrichts unter der Leitung von Frau Alexander durchgeführt wurde.
Die Illustratorin, die sich insbesondere auf Kalligrafie und das Anfertigen von liebevoll gestalteten Illustrationen spezialisiert hat, zeigte den jungen Gestaltern die große Vielfalt ihrer Produkte. Dazu gehört vor allem der Bereich der feinen Papeterie, ausgezeichnet durch harmonievolle Farbkombinationen und die besonders detaillierten Zeichnungen. Insbesondere der lebendige Duktus und die gelungene Kombination der kalligrafisch wirkenden Schrift mit den filigranen Naturzeichnungen haben die Schüler beeindruckt. Die Aufträge der Illustratorin sind sehr vielfältig und reichen von Sachillustrationen für Buchcover bis zu dekorativen Mustern, die sich besonders für Taschen, kleine Booklets, edle Eintragbücher, außergewöhnliche Notizhefte oder Grußkarten eignen.
Darüber hinaus erklärte Frau Vidal, die in ihrem Herkunftsland Spanien freie Kunst studiert hat, wie wichtig das Handwerk heutzutage sei. Das manuelle Anfertigen der Zeichnungen hat eine entscheidende Funktion und stellt eine wichtige Grundlage für die weitere digitale Bearbeitung dar. Während viele Sachillustratoren schnell zum Computer greifen, entstehen ihre Zeichnungen zunächst am Leuchttisch mit unterschiedlichen Techniken wie Tusche oder Aquarell.
Zum erfolgreichen Arbeiten einer Illustratorin gehört aber auch eine enge Zusammenarbeit mit den zuständigen Produktmanagern und anderen Experten, welche die erstellten Produkte zielgerichtet auf den Markt bringen. Klare Absprachen im Team sowie das Erreichen gemeinsamer Ziele gehören zum Berufsalltag. Zum Schluss wurden aber auch weitere Aspekte wie Marketingstrategien beleuchtet.
Fazit: Die Expertenbefragung stellte nicht nur eine wertvolle Ergänzung zum Unterricht dar, sondern ermöglichte allen Teilnehmern einen Informationsgewinn über den Unterricht hinaus und bot einen interessanten Einblick in eine berufliche Perspektive der Schüler. Der Besuch war sowohl für die Schüler als auch für die Lehrkräfte eine Bereicherung und ein wichtiger Anknüpfungspunkt für ihre zeichnerische Arbeit.
Text und Fotos: Erika Alexander