Grafikdesign in Italien – Maja (GT22B) berichtet über ihr Auslandspraktikum

Grafikdesign in Italien – Maja (GT22B) berichtet über ihr Auslandspraktikum

 
Maja aus der Oberstufe der Höheren Berufsfachschule für Gestaltung des Adolph-Kolping-Berufskollegs hat ihr Praktikum im Rahmen des Erasmus+ Programms vom 27.05. bis 19.07.2024 in einem Unternehmen in Bologna absolviert, das Werbeartikel herstellt. In einem Interview mit unserer Europakoordinatorin und Fachlehrerin Frau Timpe erzählt sie von ihren Praktikumserfahrungen im Ausland.
 
Warum hast du dich für ein Praktikum im Ausland entschieden?
Ich wollte mal aus meiner Komfortzone rauskommen, neue Menschen und andere Kulturen kennenlernen, meine Sprachkenntnisse verbessern und lernen, auf eigenen Beinen zu stehen.
 
Warum ausgerechnet in Italien?
Tatsächlich habe ich mir Italien gar nicht ausgesucht. Der Praktikumsplatz ist sozusagen auf mich zugekommen in Form von Frau Timpe, die eines Tages in unsere Klasse kam und meinte, sie hätte noch ein Praktikum in einem Grafikbüro in Italien frei und ob da jemand Interesse hätte. Und da meinte ich ja, warum nicht? Dann habe mich auf diese Stelle beworben. 
 
Wie sah dein Arbeitsalltag aus?
Ich habe mein Praktikum in einem Unternehmen gemacht, das Werbeartikel für Unternehmen entwirft und produziert. Mein Arbeitsalltag begann täglich um 8:30 Uhr und ging bis 17 Uhr mit einer Stunde Mittagspause. Zu meinen Hauptaufgaben zählten Mockups und Produktpräsentationen zu erstellen, Produktbeschreibungen für den Onlineshop zu übersetzen und auf Instagram Beiträge und Storys zu posten. D.h., ich habe überwiegend am Schreibtisch gearbeitet, aber manchmal war ich auch in der Druckerei und habe dort zum Beispiel geholfen, frisch gedruckte T-Shirts zu falten und zu verpacken. 
 
Welche Orte hast du besucht?
Zunächst einmal San Giovanni in Persiceto, wo ich gewohnt habe. Dann natürlich auch Bologna, die ca. eine halbe Stunde entfernt war. Außerdem zwei Städte am Meer, Lido di Spina und Rimini. Zudem noch Lazise am Gardasee, Florenz und Modena. Man kann sagen, dass ich ganz schön herumgekommen bin, aber wenn man schon die Gelegenheit hat, sollte man sie auch nutzen!
 
In welcher Sprache hast du kommuniziert?
Größtenteils habe ich in Englisch kommuniziert. Manchmal auch auf Deutsch, da eine meiner Arbeitskolleginnen Deutsch konnte und so ihre Deutschkenntnisse verbessern wollte. 
 
Welchen Menschen bist du begegnet? Wer hat dich unterstützt und betreut?
Mein Chef, seine Schwester, mein Vermieter (der Bruder des Chefs), zwei Mitarbeiterinnen namens Susanna und Francesca waren immer für mich da und haben mich unterstützt. Und ich habe sogar neue Freunde gefunden! Das war als ich in meiner ersten Woche nach Bologna gefahren bin und auf dem Rückweg aus Versehen in den falschen Zug eingestiegen bin. Dann musste ich erst wieder nach Bologna zurückfahren und dort war es dann bereits so spät, dass kein Zug mehr gefahren ist, so dass ich den Bus nehmen musste. Aber da der Busbahnhof nicht direkt am Zugbahnhof lag, musste ich mich durchfragen und bin dabei einer Gruppe Jugendlicher begegnet, mit denen ich ins Gespräch gekommen bin auf Englisch. Dann haben wir Social media ausgetauscht und haben später auch etwas zusammen unternommen. Und wir haben immer noch Kontakt, das ist richtig cool!  
 
Was hast du Neues gelernt? Was hast du über dich selbst gelernt?
Ich habe gelernt, allein zurecht zu kommen. Und mir ist klar geworden, dass ich nach meinem Abschluss am AKBK ein FSJ im Ausland machen möchte. Durch das Praktikum ist mir bewusst geworden, dass es noch viel zu sehen gibt auf der Welt. 
 
Was war das überraschendste, aufregendste oder tollste Erlebnis?
Mein aufregendstes Erlebnis war, dass ich ans Meer gefahren bin mit meinen Freunden. Da Bologna im Inland liegt und ich einfach nicht damit gerechnet habe ans Meer fahren zu können, war das besonders für mich und natürlich auch sehr schön!
 
Gab es auch mal schwierige Situationen? Wie bist du damit umgegangen?
Ja, in den ersten zwei Wochen bestand meine Aufgabe hauptsächlich darin, die Produktbeschreibungen auf der Website zu übersetzen. D.h. ich habe nicht im Grafikbüro mit meinen KollegInnen gearbeitet, sondern saß in einem eigenen Büro. Da habe ich mich etwas isoliert gefühlt und das Übersetzen hat mir auch keinen Spaß gemacht. Aber es stimmt schon, dass man sich die Aufgaben als Praktikantin eben nicht aussuchen kann. Ich hatte mit Frau Timpe darüber gesprochen und zum Glück hat sich das dann auch geändert und ich wurde zunehmend im Grafikdesignbereich mit meinen KollegInnen eingesetzt.
 
Würdest du ein Auslandspraktikum weiterempfehlen?
Ja, auf jeden Fall! Man lernt unheimlich viel über andere Kulturen, verbessert seine Sprachkenntnisse, man wächst und man wird sich bewusst, was man später machen möchte. Ich sehe eigentlich nur Vorteile darin, ein Praktikum im Ausland zu machen.
 
Welchen Rat würdest du interessierten MitschülerInnen geben?
Habt keine Angst, eure vertraute Umgebung und eure vertrauten Menschen für eine gewisse Zeit zu verlassen und ins Ausland zu gehen. Ich hatte große Angst davor, allein in einem fremden Land zu leben, wo ich niemanden kenne. Aber ich habe sehr schnell Freunde gefunden und meine Mitmenschen waren so offen und nett und hilfsbereit, dass meine Sorgen total unbegründet waren. Also seid mutig, es lohnt sich!
 
 
Für weitere Informationen und Hilfe bei den Formalitäten steht unsere Europakoordinatorin Frau Timpe bereit.
 
Text: Anja Timpe