Die Schülerinnen und Schüler der Konditoren-Mittel- und Oberstufe des Adolph-Kolping-Berufskollegs fuhren Anfang Mai mit ihren Fachlehrerinnen Frau Hoene und Frau Hugenroth in die Stadt der Schokolade und Pralinen: nach Brüssel. Die belgische Hauptstadt ist bekannt für ihre köstlichen Spezialitäten: Bier, Pommes, Waffeln und vor allem Pralinen – für jeden Geschmack ist etwas dabei, wenn man es sich leisten kann.
Die Studienfahrt legte ihren Fokus auf die süßen Genussmittel: Von Eclairs bis zu feinsten Pralinen konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die belgischen Künste bestaunen und natürlich auch verköstigen.
Der erste Tag stand im Zeichen einer knapp dreistündigen Stadtführung, bei der die Klassen mit der Brüsseler Kultur in Berührung gebracht wurden. Auf dem Programm standen dabei nicht nur historische Gebäude, sondern – viel wichtiger – die Auswahl an kulinarischen Köstlichkeiten. Der einheimische Reiseführer gab anregende Tipps, wo man am besten Pralinen erwerben oder etwas Leckeres zu Abend essen konnte.
Der zweite Tag diente dazu, sich genauer mit den Chocolaterien und deren Angeboten zu beschäftigen. Während der Führung durch die ‚Chocolaterie Concept Chocolat‚ bekamen die Konditoren praktische Einblicke in die Herstellung von Pralinen und erhielten dabei auch Hintergrundinformationen z.B. über die Herkunft des Kakaos und das Geschäftskonzept der Chocolaterie. Eine ihrer Besonderheiten ist, dass sie Schablonen für Schokolade selbst fertigt und sich somit ganz individuell an die Kundenwünsche anpassen kann. Produziert wird auf Bestellung auch für renommierte Kunden wie z.B. Volkswagen.
Nach diesem interessanten Einblick erhielten die Teilnehmer die Möglichkeit, in Kleingruppen die diversen Chocolaterien in Brüssel zu besuchen. Es wurde deutlich, wie unterschiedlich die zahlreichen Geschäfte und Unternehmen aufgebaut sind. Nicht nur das Sortiment variiert sehr stark, sondern auch die Aufmachung. Von „Patrick Roger“, dessen Laden eher einer Kunstgalerie ähnelte, bis zu „Elisabeth“, die ihre Besucher in vergangene Zeiten zurück versetzt: Der Kontrast zwischen neumodischen und traditionellen Konzepten ist beeindruckend.
Am dritten Tag ging es zum Fabrikverkauf des Unternehmens „Neuhaus“. Dort kamen alle nochmals in den Genuss feinster Pralinen aus Nougat bis zu extravaganten Geschmacksrichtungen wie Kirschbier: Alles durfte kostenlos – und „in rauhen Mengen“ – probiert werden. Anschließend ging es mit einem Bauch voller Schokolade zurück gen Heimat.
Fazit: Das belgische unterscheidet sich deutlich vom deutschen Pralinenangebot: sowohl Sortenvielfalt und Qualität als auch die Preise gehen weit auseinander. Pralinen gelten in Belgien als Luxusprodukte. Das könnte auch ein Grund dafür sein, dass sich die kleinen Fachgeschäfte trotz des Preis- und Konkurrenzdrucks der Discounter auf engstem Raum halten können.
Positives Echo der Klassen: Die Studienfahrt stellte nach allgemeinem Bekunden eine sinnvolle Bereicherung des Unterrichts dar, ermöglichte einen internationalen „Branchenvergleich“ und wirkte sehr inspirierend.
Text: Pia Sybel, Kassandra Dahlmann und Werner Grundhoff
Fotos: Alina Gerdes