Etwa 350 Besucher konnte die Schülerfirma „ARKADIEN Galerie Artothek“ des Adolph-Kolping-Berufskollegs am Donnerstag, dem 29.Oktober 2015, anlässlich der Eröffnung ihrer Jahresausstellung mit künstlerischen Schülerarbeiten und dem Expertengespräch im Rahmen des Forums begrüßen. Bei den eindrucksvollen Schülerarbeiten handelt es sich um künstlerische Arbeiten aus den Bereichen der Malerei, Grafik, Zeichnung und Fotografie, die von Schülerinnen und Schülern des Beruflichen Gymnasiums der Klassen 11 bis 13 in verschiedenen Workshops unter der Leitung ihrer Lehrerinnen Ellen Gernun und Ulrike Grundhoff geschaffen wurden. Die künstlerische Qualität der Arbeiten zeigt eindrucksvoll, dass sich die Schülerinnen und Schüler mit den jeweiligen Themen intensiv beschäftigt haben. Großformatige Acrylbilder auf Leinwand überzeugen dabei ebenso wie kleinformatige Zeichnungen, die teilweise aufeinander Bezug nehmen.
Beeindruckend ist die Vielfältigkeit der Arbeiten. So reagieren Schülerinnen und Schüler der Klasse 12 mit Fotos auf literarische Texte, Google Maps bietet der Klasse 11 grafische Impulse für ihre linearen Lebenswege. Aber auch klassische Techniken überzeugen in sensiblen Collagen, experimentellen Farbkompositionen und großen Holzdrucken. Scherenschnitte verbinden mythologische Themen mit zeitgenössischen Bildzeichen und immer wieder beherrscht die Farbe die langen Gänge des Berufskollegs.
Nach einer Einführung durch Bernd Adamaschek vom Bundesverband der mittelständischen Wirtschaft (BVMW) präsentierte das Berufliche Gymnasium zum zweiten Mal die Veranstaltung „FORUM – Die Expertenbefragung“. In diesem Jahr konnte der Mainzer Komponist und Klangkünstler Prof. Peter Kiefer als Gastredner gewonnen werden. Prof. Kiefer war angesichts der hohen Qualität der Schülerarbeiten voll des Lobes und bescheinigte der Ausstellung ein „absolutes Akademieniveau“. In einer eindrucksvollen Präsentation brachte er den Zuhörern seine künstlerischen Arbeiten näher, in denen er sich mit den Spezifika von Orten beschäftigt und diese durch künstlerische Eingriffe in Räume individueller Erfahrung und geistiger Auseinandersetzung verwandelt. Für besonderes Interesse sorgte seine Arbeit „7 Wege einen 100 Euro-Schein zu zerstören“, in der er die Geräusche der Zerstörung von 100-Euro-Noten festhielt, die gefroren, verkohlt, püriert, abgeschliffen, verätzt, gesprengt oder zerschnitten wurden. Dies bot den Schülerinnen und Schülern viel Zündstoff für die anschließende Fragerunde.
Pauline Gondek und Adrian Eggert aus der Abiturklasse GT 13 präsentierten den Gästen einen kurzen Abriss der nunmehr fast 15-jährigen Arbeit der Schülerfirma „ARKADIEN Galerie Artothek“ und einen Einblick in ihre künstlerische Arbeit der letzten zwei Jahre. „Unsere Klasse hat sich auf die Farben gestürzt. Wir hatten die Möglichkeit uns von einem zeitgenössischen Künstler inspirieren zu lassen und dann völlig frei eigene Werke zu schaffen.“, betonte Pauline Gondek. „Dabei ist es uns gelungen künstlerisch und auch persönlich zu uns selbst zu finden. Für uns alle bietet die Schule die beste Umgebung und Freiheit für unsere Ideen.“, ergänzte Adrian Eggert.
Als Beitrag zum Leitgedanken des Adolph-Kolping-Berufskollegs, einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), präsentierte das Berufliche Gymnasium seine nunmehr dreijährige Kooperation mit dem Arbeitskreis Sri Lanka e.V. Münster. Zur aktuellen Jahresausstellung erschien neben dem Vereinsvorsitzenden Herrn Löher auch Schwester Deepa aus Sri Lanka, um den Schülerinnen, Schülern und allen übrigen Interessierten von den Projekten zu berichten, die die Schülerfirma seit Jahren unterstützt. Zugunsten des Arbeitskreises wurde der traditionelle Bilderbasar veranstaltet.
Premiere im Programm hatte das Bienen-Projekt. Dahinter verbirgt sich eine Kooperation des Beruflichen Gymnasiums mit der Internationalen Klasse mit Förderbedarf (IFK), in der junge Menschen verschiedener Nationen mit unterschiedlichen Biographien, Sprachen sowie kulturellen und religiösen Bezügen gemeinsam unterrichtet werden. Einige von ihnen mussten aus ihrer Heimat fliehen und haben weder Eltern noch Verwandte in Münster. Das Bienen-Projekt soll das gemeinsame Lernen von- und miteinander sowie den respektvollen Umgang auf vielen Ebenen fördern. Als Medium dient den Schülerinnen und Schülern die Imkerei. Im Rahmen der Jahresausstellung hatten die Besucher die Möglichkeit aus den Händen der fleißigen Biene Alicia aus der Klasse GT 13 den ersten Honig der Schulimkerei zu erwerben.
Für die musikalische Unterhaltung sorgte KPANLOGO, die Trommelgruppe der Musikschule Wolbeck unter der Leitung von Ben Boenniger, die sich im Außenbereich der Schule um das traditionelle Lagerfeuer formiert hatte.
Dazu reichten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 11 Punch und Brezel.
Die ausgestellten künstlerischen Arbeiten können gemietet oder erworben werden.
Kontakt: Arthotek des AKBK
Text: Werner Grundhoff
Foto: Michael Thomys