Social Media Marketing in Marokko – Sarah (GT22A) berichtet über ihr Auslandspraktikum

Social Media Marketing in Marokko – Sarah (GT22A) berichtet über ihr Auslandspraktikum

Sarah aus der Jahrgangsstufe 12 der Höheren Berufsfachschule für Gestaltung des Adolph-Kolping-Berufskollegs hat ihr Praktikum im Rahmen des Erasmus+ Programms vom 27.05. bis 19.07.2024 in einem Unternehmen in Marrakesch absolviert, das sich auf Social Media Marketing spezialisiert hat. In einem Interview mit unserer Europakoordinatorin und Fachlehrerin Frau Timpe erzählt sie von ihren Praktikumserfahrungen im Ausland.
 
Warum hast du dich für ein Praktikum im Ausland entschieden?
Um neue berufliche Erfahrungen zu sammeln, meine Sprachkenntnisse zu verbessern und meine interkulturelle Kompetenz zu stärken. 
 
Warum ausgerechnet in Marokko?
Eigentlich wollte ich nach Frankreich, weil Französisch meine zweite Muttersprache ist und ich dort berufliche Erfahrung sammeln wollte. Das hat leider nicht geklappt. Marokko ist meine Heimat, wo ich einen großen Teil meiner Kindheit verbracht habe und ich bin glücklich, dass ich durch das Praktikum die Möglichkeit hatte, mein Heimatland zu erkunden und dort berufliche Erfahrung zu sammeln. 
 
Wie sah dein Arbeitsalltag aus?
Ich habe mein Praktikum in einem Unternehmen gemacht, das Social Media Werbung für andere Unternehmen, Organisationen oder Vereine macht. Mein Tag begann mit der Fahrt ins Büro. Das dauerte etwa 30-40 Minuten. Dort angekommen, habe ich zuerst meine Emails und Kundenanfragen beantwortet. Danach habe ich Bilder für Posts und Stories bearbeitet, z.B. mit Lightroom und Photoshop. Manchmal sollte ich auch Instagram Beiträge vorbereiten. Das habe ich in der Regel mit Adobe Illustrator gemacht. Am Nachmittag fanden oft Fotoshootings oder Aufnahmen für Werbespots statt. Dann sind wir zu den Kunden gefahren und haben dort Film- und Fotoaufnahmen gemacht.
 
Welche Orte hast du besucht?
Ich habe mehrere Städte in Marokko besucht, unter anderem Casablanca, Marrakesch und die Hauptstadt Rabbat. Jeder Ort hat seinen ganz eigenen Charakter und es war toll, dass ich diese Möglichkeit hatte.
 
In welcher Sprache hast du kommuniziert?
Am Arbeitsplatz habe ich mich auf Arabisch und Französisch verständigt. Mit manchen Kunden habe ich auch Englisch oder sogar Deutsch gesprochen. 
 
Welchen Menschen bist du begegnet? Wer hat dich unterstützt und betreut?
Mounir war mein Ansprechpartner im Praktikumsbetrieb. Er hat mich unterstützt und begleitet. Daneben habe ich viele andere Menschen kennengelernt: meine TeamkollegInnen, Kunden, Geschäftspartner. Alle haben mir auf unterschiedliche Weise geholfen und ich habe sehr viel von ihnen gelernt.
 
Was hast du Neues gelernt? Was hast du über dich selbst gelernt?
Während meines Praktikums habe ich erfahren, wie wichtig effektives Projektmanagement ist, und gelernt, wie man Projekte sorgfältig plant, organisiert und durchführt. Außerdem habe ich meine Kommunikationsfähigkeiten weiterentwickelt, besonders im Umgang mit Kunden, um ihre Bedürfnisse besser zu verstehen und die richtigen Lösungen anzubieten. Die Arbeit im Team hat mir gezeigt, wie wertvoll gute Zusammenarbeit ist, um kreative und effektive Lösungen zu finden.
Ich habe auch viel über mich selbst gelernt. Zum Beispiel, dass ich gut darin bin, mich schnell in neue Aufgaben und Situationen einzuarbeiten und flexibel auf Veränderungen zu reagieren. Zudem habe ich festgestellt, dass ich unter Druck effektiv arbeiten kann und es mir liegt, mehrere Projekte gleichzeitig zu jonglieren, ohne den Überblick zu verlieren. Ich habe auch erkannt, dass ich sehr gut im Team arbeiten kann und es mir Freude bereitet, gemeinsam mit anderen auf ein Ziel hinzuarbeiten.
 
Was war das überraschendste, aufregendste oder tollste Erlebnis?
Das tollste Erlebnis während meines Praktikums war die Teilnahme an der internationalen Technologiemesse GITEX Africa, wo ich im Auftrag eines Kunden Bilder und Videos erstellen sollte und wo ich innovative Technologien und Ideen aus erster Hand erleben konnte. Es war sehr interessant zu sehen, welche Bedeutung diese für den afrikanischen Arbeitsmarkt haben. Ich durfte auch an einer Filmpremiere des Films „Bro“ teilnehmen. Es war sehr spannend, die Atmosphäre der Premiere zu erleben und Teil dieses kreativen und inspirierenden Events zu sein. Das hat mich sehr beeindruckt. 
 
Gab es auch mal schwierige Situationen? Wie bist du damit umgegangen?
Ja, es gab auch mal eine schwierige Situation. In der ersten Woche hatte ich Schwierigkeiten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, das ist in Marokko ganz anders als in Deutschland. Aber ich habe eine Alternative gefunden, eine Art Taxiunternehmen, das mich dann immer zu meinem Arbeitsplatz und abends wieder zurück zu meiner Unterkunft gefahren hat.
 
Würdest du ein Auslandspraktikum weiterempfehlen?
Ja, ich würde ein Praktikum im Ausland definitiv weiterempfehlen. Es bietet eine großartige Gelegenheit, neue berufliche Fähigkeiten zu entwickeln, interkulturelle Erfahrungen zu sammeln und persönlich zu wachsen.
 
Welchen Rat würdest du interessierten MitschülerInnen geben?
Wer an einem Auslandspraktikum interessiert ist, muss frühzeitig planen und sollte auch Unterstützungsangebote nutzen, wie ich von Frau Timpe. Man sollte natürlich offen sein für neue Erfahrungen, aber auch offen für alternative Wege. Ich wollte zum Beispiel eigentlich nach Frankreich, aber habe dort keinen Praktikumsplatz gefunden. Und man sollte sich auch auf die Sprache des Landes einlassen, um sich besser zu integrieren. 
 
 
Für weitere Informationen und Hilfe bei den Formalitäten steht unsere Europakoordinatorin Frau Timpe bereit.
Text: Anja Timpe