Nach einem privaten Spendenaufruf am Mittwoch, den 02.03.2022, über den Frau Reger aufgrund eines Gespräches über den Russland-Ukraine-Krieg im Rahmen des Katholischen Religionsunterrichts informierte, sammelten Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums sowie Kolleginnen und Kollegen des Adolph-Kolping-Berufskollegs innerhalb eines Tages Sachspenden in Form von Frauen- und Kinderkleidung, Hygieneartikeln, Babynahrung und vieles mehr. Bereits am nächsten Tag kamen die Hilfsgüter in Nottuln an und wurden dort für den Weitertransport verladen.
Am Freitag, 04.03.2022 fuhren Oliver Voß und Jürgen Bohle, die die Idee für diese tolle Hilfsaktion hatten, gemeinsam mit weiteren Fahrern, die sich ebenfalls der geplanten Hilfsaktion angeschlossen hatten, in Richtung polnisch-ukrainische Grenze. Insgesamt neun voll beladene Transporter mit unterschiedlichsten Hilfsgütern konnten bereits am folgenden Tag an die Zuständigen in Kattowitz übergeben werden, die diese an die Menschen vor Ort verteilten.
Freiwillige Helfer gab es genug und so konnten die Hilfsgüter recht schnell auf Paletten verladen und in eine dafür vorbereitete Lagerhalle gebracht werden. Über Kontaktpersonen in Polen erhielten die Helfer nach der Übergabe der Hilfsgüter die Information, dass am Bahnhof von Krakau viele Vertriebene auf der Suche nach Mitfahrgelegenheiten in andere EU-Länder seien. Kurzerhand entschlossen sich Oliver Voß und Jürgen Bohle einer ukrainischen Familie zu helfen und nahmen sie mit. Wieder in Deutschland angekommen, erklärte sich das Gasthaus Stevertal in Nottuln sofort bereit die Familie, eine Mutter mit einem fünfjährigem Sohn und einer elfjährigen Tochter sowie deren Oma, kostenlos zu beherbergen und zu verköstigen. Nach ein paar Stunden Erholungszeit ging es dann am Sonntagmorgen weiter Richtung Frysland (NL), wo die Familie bei Bekannten sicher untergebracht werden konnte.
Diese Erlebnisse haben bei Oliver Voß und Jürgen Bohle bleibende Eindrücke hinterlassen. Durch die Unterstützung von Freunden, Bekannten, Familienangehörigen sowie den zahlreichen Spenderinnen und Spendern haben sie ihr Ziel erreicht und nun sind sie entschlossen, schon bald erneut in Richtung Kattowitz aufzubrechen. Natürlich wieder mit zahlreichen Hilfsgütern im Gepäck, einer großen Portion Menschlichkeit und einer ordentlichen Menge Mut.
Über weitere Sach- und/oder Geldspenden würden sich die beiden sehr freuen. Bei Interesse kann der Kontakt über Frau Reger hergestellt werden.
Text und Fotos: Melanie Reger