„ZeitRaum“ – Facharbeitenausstellung 2025 der Adolph-Kolping-Jungdesigner*innen

Wie groß ist ein Zeitraum? Wie verhalten wir uns in Zeit und Raum? Gibt es Zeit ohne Raum? Diese und ähnliche Fragen hatten sich die angehenden Gestaltungstechnischen Assistentinnen und Assistenten der Mittelstufenklassen der Höheren Berufsfachschule für Gestaltung (HBFG) mit den Schwerpunkten Grafik- und Objektdesign (HBGD) sowie Medien/Kommunikation (HBMK) des Adolph-Kolping-Berufskollegs im Rahmen ihrer unterrichtsbegleitenden viermonatigen Facharbeiten gestellt.
Im Rahmen der diesjährigen Facharbeitenausstellung unter dem Motto „ZeitRaum“ wurden die Ergebnisse am ersten Aprilwochenende 2025 im Gebäude I der Schule an der Lotharingerstraße 30 der Öffentlichkeit präsentiert. Geboten wurden beeindruckende Designs aus den Bereichen Buchgestaltung, Comic, Film, Plakat, Kalender, Architektur, Produktdesign, Corporate Design, Webdesign, Gamedesign, Digital Design, Ausstellungsdesign sowie Mode- und Schmuckdesign.
Etwa 500 kreativ interessierte Menschen, darunter Angehörige und Freunde der Schülerinnen und Schüler sowie ehemalige Lernende und Lehrende des Adolph-Kolping-Berufskollegs, waren der Einladung gefolgt und nutzen diese Gelegenheit, um die neuesten Arbeiten der jungen Gestalterinnen und Gestalter zu bestaunen, mit ihnen ins Gespräch zu kommen, an der Abstimmung für den Publikumspreis teilzunehmen und die Preisträgerinnen und Preisträger bei der großen Prämierung der besten Arbeiten zu feiern. Außerdem bestand auch die Möglichkeit, sich über die attraktiven Bildungsangebote und Abschlüsse der Höheren Berufsfachschule für Gestaltung am Adolph-Kolping-Berufskolleg zu informieren.
Herr Dr. Mersmann, der kommissarische Schulleiter, und sein Stellvertreter Herr Gericke eröffneten am Freitag, 04. April um 11.00 Uhr die Ausstellung. In seiner Ansprache betonte Herr Gericke, dass diese Schülergeneration in einer Welt aufwächst, die von digitalen Medien und Künstlicher Intelligenz geprägt ist: „Diese Technologien bieten unendliche Möglichkeiten zur kreativen Entfaltung, doch sie bringen auch Risiken mit sich. Während unsere Schülerinnen und Schüler einerseits durch soziale Medien und digitale Plattformen inspiriert werden, besteht andererseits die Gefahr, dass ihre Kreativität durch vorgegebene Formate und Algorithmen eingeschränkt wird. Deshalb ist es entscheidend, dass wir am Adolph-Kolping-Berufskolleg die Zeit und den Raum schaffen, damit sie ihre eigenen vielfältigen Ideen entwickeln und sich ästhetisch ausdrücken können – und das auch jenseits der Grenzen, die uns die Technik oft setzt.“
Herr Dr. Mersmann bedankte sich bei der versammelten Schülerschaft und allen beteiligten Fachlehrerinnen und Fachlehrern für ihren unermüdlichen Einsatz und überbrachte den Gruß der leider erkrankten Abteilungsleiterin Frau Richter, die im Vorfeld der Ausstellung bereits einen Eindruck der Arbeiten der jungen Gestalterinnen und Gestalter gewinnen konnte: „Mit meiner Kollegin Frau Richter möchte ich Sie zu ihrer gelungenen Ausstellung beglückwünschen. Sie beweisen damit, dass Sie mit Kreativität, handwerklichem Geschick und Durchhaltevermögen den Ihnen gegebenen ‚ZeitRaum‘ als Freiraum für Ihre kreative Gestaltung genutzt gaben. Dabei ist eine beeindruckende Vielfalt an außergewöhnlichen Ergebnissen entstanden, auf die Sie alle stolz sein können.“
Herr Dr. Mersmann und Herr Gericke eröffneten am Samstagnachmittag auch die mit Spannung erwartete Prämierung der besten Facharbeiten. Herr Mersmann lobte die jungen Designerinnen und Designer für ihre Leistungen und bedankte sich bei den Betreuungslehrerinnen und –lehrern Herrn Bartelt, Herrn Hermes, Herrn Loy, Frau Loy, Frau
Sandfort und Frau Schulte aus dem Bildungsgang Grafik- und Objektdesign
sowie Frau Frede, Frau Mildner, Frau Richter und Herrn Vianden aus dem Bildungsgang Medien/Kommunikation.
Sein Dank galt auch Frau Kohle und Herrn Grundhoff, die im Deutschunterricht für die Korrektur der Facharbeiten-Dokumentationen gesorgt haben, den
Lehrkräften, die die Ausstellung organisatorisch unterstützt haben, dem Sekretariat für das Versenden der Einladungen und schließlich dem Hausmeister Herrn Krautwald und dem Reinigungspersonal.
Ganz besondere Erwähnung fand Herr Loy, der in diesem Jahr für die Organisation der Ausstellung verantwortlich war, sowie die Technik-Crew der HBMK-Klasse GT22C, die unter der Leitung von Herrn Vianden in diesem Jahr zum ersten Mal für eine Live-Übertragung der Preisverleihung in den Kinosaal der HBMK sorgte. Auch Herr Gericke fand lobende Worte für die diesjährigen Schülerarbeiten und betonte die tollen Ideen und deren professionelle Umsetzung: „Eigentlich gehören heute alle unsere Gestaltungstechnischen Assistentinnen und Assistenten aufs Treppchen, aber leider können nur einige von ihnen ausgezeichnet werden.“
Von der Fachjury der Lehrerinnen und Lehrer ausgezeichnet wurden in diesem Jahr die folgenden Preisträgerinnen und Preisträger aus den Mittelstufen des Grafik- und Objektdesigns: Lotta Demming (GT23A) und Henrike Illigens (GT23B) für die besten Kalender, Martha Moorkamp (GT23A) für das beste Magazin, Alexander Danne (GT23B) für das beste Architekturprojekt und Josepha Koppelmann (GT23B) für das beste Modedesign. Diese Arbeit, ein Abendkleid aus recycelten Petflaschen, wird von der Umweltschutz-Organisation „Greenpeace“ in Kürze auf einem Event präsentiert.
Preisträgerinnen und Preisträger der Mittelstufe GT23C mit dem Schwerpunkt Medien/Kommunikation sind in diesem Jahr Justus Lippmann und Arlo Theysohn für den besten Kurzfilm, Linus Machalica für das beste Computerspiel sowie Olivia Sanchez Pereira und Lukas Schindler für das beste Corporate Design.
Einen Publikumspreis erhielten die folgenden Preisträgerinnen und Preisträger: Alexander Danne aus dem Bildungsgang Grafik- und Objektdesign sowie Justus Lippmann aus dem Bildungsgang Medien/Kommunikation.
Alle „Winner“ wurden mit einem „ZeitRaum“-Pop up-Pokal und einem Raphael-Eis-Gutschein belohnt.
Die Mittelstufe der dreijährigen Ausbildung der Gestaltungstechnischen Assistentinnen und Assistenten entspricht einer Qualifizierungsphase. Das bedeutet, dass sie ihre im ersten Ausbildungsjahr erworbenen Grundkenntnisse im zweiten Jahr in einer Facharbeit festigen und erweitern sollen. Im Bildungsgang mit dem Schwerpunkt Grafik- und Objektdesign (HBGD) wählten die Lernenden dafür aus den Themenbereichen Plakatgestaltung, Buch-/Broschurgestaltung, Pop-Up-Kartengestaltung und Kalendergestaltung, im Bildungsgang mit dem Schwerpunkt Medien/Kommunikation (HBMK) aus den Themenbereichen Websitedesign, Animation, Film und Fotografie.
Während der viermonatigen Arbeitszeit setzten sich die Lernenden eigenverantwortlich und neben dem Schulunterricht mit ihrem Thema auseinander. Die Facharbeiten haben Projektcharakter: Eine Anbindung des individuellen Konzeptes der Arbeit an die realen Anforderungen des zukünftigen Berufsfeldes ist Voraussetzung und Maßstab für den Erfolg.
Neben dem Gestaltungsprodukt ist auch eine schriftliche Dokumentation anzufertigen, in der die Schülerinnen und Schüler ihre Intentionen und inhaltlichen Entscheidungen, den Gestaltungsprozess und die technische Umsetzung sowie ihre „guten und schlechten Erfahrungen“ in Form einer digital gestalteten Broschüre darstellen.
Bei ihrer Arbeit werden sie von ihren Fachlehrerinnen und Fachlehrern an mehreren Kompaktterminen individuell betreut.
Auch in diesem Jahr zeichneten die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe mit Schwerpunkt Grafik- und Objektdesign für das Ausstellungsdesign verantwortlich. Bei seiner Entwicklung haben die Klassen zunächst intern über die besten Konzepte abgestimmt. Anschließend wurden diese den Mittelstufenklassen zur Abstimmung vorgestellt. Den Wettbewerb um das beste Corporate Design hat in diesem Jahr Emilia Pischniok (Klasse GT22B) gewonnen und ihr ikonisches Zeit-Raum-Design zog sich als roter Faden durch alle Medien der Ausstellung: Einladungskarten, Plakate, Displays, Auszeichnungen und Banner, die ebenfalls von den Schülerinnen und Schülern entworfen wurden. Auch die übrigen Corporate-Design-Manuals wurden in der Ausstellung präsentiert.
Für die Oberstufenklassen bildet die Gestaltung des Ausstellungsdesigns den Höhe- und Schlusspunkt ihrer schulischen Ausbildung, denn im Mai beginnen ihre Prüfungen zur Erlangung der Doppelqualifikation zur/m Gestaltungstechnischen Assistentin/Assistenten mit Fachhochschulreife (GTA/FHR). Die Ansprüche an ihre Eigenständigkeit und Professionalität sind deshalb besonders hoch.
Passend zum Ausstellungsdesign kümmerten sich die Schülerinnen und Schüler der Unterstufen um das Merchandising. Sie hatten selbstständig „ZeitRaum“-Motto-Mobiles gestaltet, die sie zum Verkauf anboten. In einem Typographie-Workshop leiteten sie die interessierten Gäste an, Postkarten und Flaschenhals-Etiketten nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Die Oberstufen hatten passend zum Ausstellungsmotto „ZeitRaum“-Wanduhren gestaltet, die ebenfalls erworben werden konnten.
Für das leibliche Wohl ihres Publikums hatten wie immer die Schülerinnen und Schüler der Mittelstufenklassen gesorgt: In der Cafeteria fanden die Besucherinnen und Besucher angesichts des großen medialen Angebots bei Kaffee und leckeren Snacks Gelegenheit zu verschnaufen und sich auszutauschen.
Text und Fotos: Werner Grundhoff