Über hohen Besuch konnten sich die Abteilung Lebensmittelgewerbe (LMGE) des Adolph-Kolping-Berufskollegs und Schulleiterin Frau Weise am Mittwoch, dem 9. März 2022 freuen: Durch Vermittlung von Herrn Tischner, dem Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft der Kreise Steinfurt und Warendorf, hatte sich eine Delegation des südafrikanischen Department of Higher Education and Traininig (DHET), was dem südafrikanischen Bildungsministerium entspricht, und weitere Gäste angemeldet.
Die aus 10 Personen bestehende Gruppe war am Dienstag für einen einwöchigen Besuch in Deutschland eingetroffen. An ihrer Spitze steht Mr. Sam Zungu, der im DHET den Vorsitz hat und damit verantwortlich für die technische und berufliche Aus- und Weiterbildung in Südafrika ist.
Begleitet wird Zungu von CEOs und Stabsmitarbeitern von drei SETAs (Sector Education Training Authority), was frei übersetzt Ausbildungskammern sind. Die südafrikanische Regierung hat in den letzten Jahren die gesetzlichen Voraussetzungen für ein modernes und entwicklungsorientiertes Bildungssystem geschaffen. So wurden für jeden Wirtschaftssektor eigene Ausbildungskammern geschaffen, die für die Anerkennung neuer Ausbildungslehrgänge und die Ausbildungsstätten zuständig sind.
Dass die Kreishandwerkerschaft Steinfurt Warendorf für den Besuch ausgewählt wurde, ist auf ihre regen Aktivitäten und Kooperationen in diesem Bereich zurückzuführen.
„Unsere Kooperation mit Südafrika ist eine offizielle Bildungspartnerschaft im Namen der deutschen Bundesregierung.“, unterstrich Herr Tischner.
„Mittlerweile ist der Begriff Kreishandwerkerschaft schon fast eine Marke in der Bildungspolitik Südafrikas.“, freute sich Aika Drescher als Leiterin der Abteilung Internationale Bildung bei der KH.
Am Mittwochvormittag traf die Delegation im Adolph-Kolping-Berufskolleg ein, wo sie von der Schulleiterin Frau Weise und der Abteilungsleiterin des Lebensmittelgewerbes Frau Hugenroth herzlich begrüßt wurde. Im „Bistro“, dem Fachraum der BäckereifachverkäuferInnen, informierte dann Frau Hoene, Verantwortliche des Bildungsganges Konditoren, in einer PowerPoint-Präsentation über das Duale Ausbildungssystem im Bereich des Lebensmittelgewerbes und ging dabei ausführlich auf die Struktur, die Fächer und Themen sowie die Prüfungsmodalitäten der Dualen Ausbildung ein. Daneben gab sie auch Auskunft über die Kooperationen, Exkursionen und überunterrichtlichen Unterweisungen der Auszubildenden.
Anschließend hatte die Delegation die Gelegenheit eine Klasse von auszubildenden Bäckern kennenzulernen und die Schulbäckerei zu besichtigen, wo sie Zeugen des gerade laufenden Leistungswettbewerbs der Konditoren wurden und die Aktivitäten der Auszubildenden unter der Leitung ihres Fachlehrers Herrn Stürznickel begutachten konnten.
Für die obligatorische Austausch- und Fragerunde hatten die Auszubildenden des LMGE frisch gebrühten Kaffee sowie Tee und kleine Leckereien aus der eigenen Produktion vorbereitet.
Als Souvenirs erhielten die Gäste zum Abschied eine schmucke „AKBK-Box“ gefüllt mit Leckereien, unter anderem einer mit dem AKBK-Logo gestempelten Schokolade aus dem hauseigenen 3-D Schokodrucker, die unter der Anleitung von Herrn Heuer produziert worden war.
Das weitere Programm der Besucherdelegation ist breit gefächert, denn die Tage sollen möglichst effizient und effektiv für den Informationsaustausch genutzt werden. Neben dem Besuch der beiden KH-Standorte, den Berufskollegs und anderen Bildungsorganisationen sind auch Exkursionen zu Betrieben geplant.
„Mir ist es wichtig, dass wir hier nicht nur präsentieren, was gut läuft, sondern unseren Freundinnen und Freunden aus Südafrika auch transparent zeigen und erklären, woran wir selbst noch arbeiten müssen. Das Ziel sind authentische Einblicke in unsere Welt des Handwerks, die wir gemeinsam mit unseren Mitgliedsbetrieben und Kooperationspartnern gerne ermöglichen.“, betonte Herr Tischner.
Deputy Director General Sam Zungu ist seit Jahren von der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit der Kreishandwerkerschaft angetan: „Die Kombination aus bedarfsgerechter Ausbildung in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft sowie die Durchlässigkeit der Bildungswege, das sind Dinge, von denen wir definitiv lernen können.“
Text: Pressemitteilung KH Steinfurt/Warendorf und Werner Grundhoff
Fotos: Werner Grundhoff