Das Gerben von Leder ist eine Technik, die bis in die Steinzeit zurückgeht. Bei der industriellen Lederherstellung von heute hat sich an den grundsätzlichen Arbeitsschritten seitdem nur wenig geändert. Im Rahmen der Lernfelder 6 „Herstellen von Polsterungen“ und 10 „Instandsetzen von Polstermöbeln“ für das Raumausstatterhandwerk erkundeten die Auszubildenden der Klasse RAU20 des Adolph-Kolping-Berufskollegs die Herstellung des Bezugsmaterials Leder.
Bei Leder Heller, dem in der Gemeinde Hehlen im Landkreis Holzminden (Niedersachsen) ansässigen größten Lederhersteller für Möbel- und Automobilleder in Europa, konnten sie sich gemeinsam mit ihrer Fachlehrerin Tanja Großelohmann über die Arbeitsschritte der Lederherstellung von der Rohware bis zu den verschiedenen Fertigprodukten informieren.
Das Motto der Führung durch Lasse Ebeling, Industriekaufmann bei Leder Heller, lautete: „Lernen mit allen Sinnen!“: Die Schüler bekamen Einblicke in die Vorbereitungsprozesse des Enthaarens und Entfleischens und den eigentlichen Gerbprozess.
Auch die Weiterverarbeitungsschritte wie Färben, Beschichten und Prägen und die Unterscheidung von Narben- und Spaltledern und ihre Verwendung wurden den Teilnehmern durch umfängliche Einblicke in die Fertigung und Materialverarbeitung vermittelt.
Allerdings wurde auch der Geruchssinn der Teilnehmenden vor besondere Herausforderungen gestellt, wie das Feedback der SchülerInnen beweist: „Es war wirklich beeindruckend, die Fertigungsprozesse in Realität zu erleben und zu sehen, wie viele Arbeitsschritte notwendig sind, bis das fertige Endprodukt Leder erstellt ist!“„Eine tolle Erfahrung! Aber der Geruch war wirklich schwer auszuhalten!“
Text und Fotos: Tanja Großelohmann