Brutto ist brutal viel, netto ist net so viel – Finanzexperte David Rüsch im Unterricht der GTAs
Eine nachhaltige persönliche Finanzplanung muss in jungen Jahren beginnen! Dies war eine der vielen wichtigen Erkenntnisse, die nach dem Besuch des externen selbstständigen Finanzexperten David Rüsch bei den Schülerinnen und Schülern der Klassen GTGM1 und GTGM2 der Höheren Berufsfachschule für Grafik- und Objektdesign am Adolph-Kolping-Berufskolleg hängen blieben.
Die Initiative, gerade Schülerinnen und Schüler der Mittelstufen für das Thema Finanzplanung zu sensibilisieren, ist äußerst relevant, denn Kreativberufe
bringen oft spezifische finanzielle Herausforderungen mit sich, sei es in Bezug auf freiberufliche Tätigkeit oder Altersvorsorge.
David Rüsch verstand es, die jungen, kreativen Köpfe zu fesseln und mit interaktiven Tools wie dem persönlichen Inflationsrechner zum Nachdenken über ihre finanzielle Zukunft anzuregen. Typischerweise liegt der Fokus in Designklassen auf Ästhetik, Form und Funktion, weniger auf Budgetierung und Investitionen. Herr Rüsch durchbrach diese Routine und stellte die Frage in den Raum, wie man als zukünftiger Designer oder Objektgestalter finanzielle Unabhängigkeit erlangen kann.
In der Auflistung einige Inhaltsschwerpunkte des Gastvortrages:
Nachdenken über die individuellen Ziele, sei es ein eigenes Atelier, eine Weltreise oder eine solide Altersvorsorge, um dann gemeinsam zu erörtern, welche finanziellen Schritte notwendig sind, um diese Träume zu realisieren.
Erläuterung der Bedeutung des Zinseszins-Effekts, oft als das achte Weltwunder bezeichnet, und wie frühzeitiges Sparen und Investieren exponentielle
Auswirkungen auf das spätere Vermögen haben kann.
Thematisiert wurden die Tücken von Konsumschulden, wie Dispokredite oder Ratenzahlungen für Konsumgüter, die in kreativen Berufsfeldern, in denen das Einkommen schwanken kann, schnell zu einer ernsten Belastung werden können.
Verschiedenen Anlageformen, von risikoarmen Sparbüchern bis hin zu chancenreicheren Fonds wurden dargelegt, um ein Bewusstsein für die verschiedenen Möglichkeiten der Geldanlage zu schärfen.
Die Schülerinnen und Schüler, die sich sonst eher mit den Feinheiten von Typografie oder Materialkunde beschäftigen, stellten fest, dass finanzielle Bildung
keine „trockene“ Angelegenheit sein muss, sondern im Gegenteil ein entscheidender Baustein für ein selbstbestimmtes Leben ist. Der Besuch von Herrn Rüsch wirkte wie ein Katalysator, der die jungen Erwachsenen dazu inspirierte, sich aktiv mit ihrer ökonomischen Situation auseinanderzusetzen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieses Event weit mehr war als nur ein Gastvortrag. Es war ein wichtiger Anstoß zur finanziellen Mündigkeit der jungen Designerinnen und Designer, denn sie wurden dazu angeregt, ihre Finanzen selbst in die Hand zu nehmen und zu verstehen, dass Kreativität und Finanzmanagement keine Widersprüche sind, sondern sich gegenseitig ergänzen können, um ein erfülltes und sorgenfreies Berufs- und Privatleben zu führen.
Wir bedanken uns bei David Rüsch und hoffen, dass sich diese gelungene Kooperation verstetigen lässt.
Text und Bild: Björn Knuth