„Ein Amt als Dienst und Ehre“ – Schulleiterin Birgit Weise nimmt Abschied vom AKBK

„Ein Amt als Dienst und Ehre“ – Schulleiterin Birgit Weise nimmt Abschied vom AKBK

Mit dem Ablauf des Schuljahres 2021/22 nimmt unsere Schulleiterin Birgit Weise Abschied vom Adolph-Kolping-Berufskolleg und tritt ihren wohlverdienten Ruhestand an.
Aus diesem Grunde hatte sie ihr Kollegium und Ehrengäste am Donnerstag, 23. Juni zur großen Feierstunde eingeladen.
Auch die Leitende Regierungsschuldirektorin der Bezirksregierung Münster, Frau Appler, gab sich die Ehre und den Anwesenden einen kurzen Abriss der Stationen der Laufbahn der scheidenden Schulleiterin. Frau Appler betonte, dass angesichts der weltweiten Krisen – Flüchtlingskrise, Covid 19-Pandemie und Ukraine-Krieg – Frau Weises viereinhalbjährige Schulleitung jeglicher Normalität entbehrt hätte und in erster Linie durch Leitungs- und Organisationsaufgaben geprägt gewesen seien. Frau Appler betonte, dass nach Frau Weises eigenem Bekunden „Schulleitung ein Amt als Dienst und Ehre“ sei.
 
Der Leiter des Amtes für Schule und Weiterbildung der Stadt Münster, Herr Ehling, betonte Frau Weises hervorragende Eigenschaften, da sie ihr Amt stets „unaufgeregt, zielorientiert, klar und überlegt“ geführt habe: „Es ist nicht zuletzt Ihr Verdienst, Frau Weise, dass wir alle stolz darauf sein können eine Schule wie das Adolph-Kolping-Berufskolleg in Münster zu haben.“
 
Frau Waltermann, die Schulleiterin des Hans-Böckler-Berufskollegs, griff stellvertretend für ihre Amtskollegen der Münsteraner Berufskollegs in ihrer Rede ein Zitat des Schriftstellers Paolo Coelho auf, das Frau Weise in der Schulleiterunde stets als ihr Lebensmotto betont hat:
„Manchmal zeigt sich der Weg erst, wenn man anfängt ihn zu gehen.“
In diesem Sinne dankte sie Frau Weise, die als Schulleiterin stets all denen ein Vorbild gewesen sei, die diesen Weg zu gehen bereit seien.
 
Frau Timpe, die als Vertreterin des Lehrerats am Adolph-Kolping-Berufskolleg die Feierstunde moderierte, fand in ihrer beschwingten Rede viele treffende Reise-Metaphern in Anspielung auf die Tatsache, dass die scheidende Schulleiterin nach ihrem Ausscheiden erst einmal ihrem Lieblingshobby frönen und sich auf eine Wohnmobiltour an die Westküste Nordamerikas begeben möchte: „Zwar beginnt für Sie nun bald eine große Reise, aber zugleich endet auch heute eine. Und die hat bewiesen, dass Reisen nicht immer nur lustig ist, wie die krisengebeutelten letzten Jahre zeigen.“
 
Das Kollegium hatte eine üppige Geschenkbox und noch weitere „Kleinigkeiten“ für die scheidende „Chefin“ vorbereitet, die von den Lehrerratsvertreterinnen Frau Timpe und Frau Holz überreicht wurden.
 
Frau Weise bedankte sich dafür bei ihrem Lehrerkollegium, den MitarbeiterInnen der Schulverwaltung und ihren Ehrengästen und bestätigte, dass sie bei ihrem Amtsantritt am Adolph-Kolping-Berufskolleg als „Kapitänin eines großen Containerschiffes“ an Bord gegangen sei und auf ruhige See gehofft habe. Faktisch hätte sie aber sehr viele Hindernisse und Untiefen zu umschiffen gehabt: „Trotzdem habe ich diese Jahre hier sehr genossen.“
 
Geboren wurde Frau Weise am 08. Dezember 1956 in der Documenta-Stadt Kassel, übrigens anderthalb Jahre nach der Erstausgabe dieser weltgrößten Kunstausstellung.
Ihr Studium der Wirtschaftswissenschaften absolvierte sie von 1975 bis 1981 an der Georg-August-Universität in Göttingen mit dem Abschluss als Diplom-Handelslehrer. (Bei diesem Titel wurde hier bewusst nicht „gegendert“, denn die weibliche Form gab es nach Auskunft von Frau Weise damals noch nicht.)
Von 1981 bis 1983 leistete Frau Weise an den Beruflichen Schulen in Bebra ihr Referendariat ab. Dort erwarb sie die ihre Fakultas in Politik, später kam noch die Lehrbefähigung für Organisation und Leitung/Bürowirtschaft hinzu.
Im August 1984 begann sie ihre schulische Laufbahn am Friedrich-List-Berufskolleg in Hamm und beendete diese als zuständige Studienrätin für die Bildungsgänge Industrie, Großhandel und Logistik.
Ab dem 1. August 2011 war sie als Stellvertretende Schulleiterin am Hansa-Berufskolleg in Münster tätig.
Seit dem 1. Februar 2018 ist sie nach über einhundert Jahren die erste Schulleiterin des Adolph-Kolping-Kollegs, damit verbunden ist ihre gleichzeitige Beförderung zur Oberstudiendirektorin.
In ihrer über vierzigjährigen Laufbahn unterrichtete Birgit Weise praktisch alle kaufmännischen Fächer sowie BWL, VWL und Datenverarbeitung
Birgit Weises persönliches Motto lautet: „Wer lebt, sieht viel. Wer reist, sieht mehr.“
Nach ihren Zukunftsplänen befragt wundert es daher nicht, dass dort an erster Stelle das Reisen steht. Nach allen Herausforderungen, die ihr die Pandemie in ihrer Zeit als Schulleiterin des AKBK aufgenötigt hat, wundert aber auch ihr Wunsch, „alles mehr mit Ruhe zu tun und jeden Tag zu genießen“, nicht.
Dem Kollegium des AKBK möchte sie zum Abschied Folgendes sagen:
„Bleiben Sie das Kollegium, das Sie sind, zusammenhaltend für die Schule, freundlich miteinander und mit gegenseitigem Respekt und Vertrauen.“
 
Außer unserer Schulleiterin treten mit Ablauf dieses Schuljahres auch unsere Kollegin Marita Cappendell und unser Kollege Wilhelm Budde ihren Ruhestand an.
Nach achtjähriger Tätigkeit am AKBK verlässt auch Philipp Dasenbrock die Schule und lässt sich an das Gewerblich Technische Berufskolleg in Rheine versetzen.
Alle drei wurden mit Geschenken des Kollegiums bedacht.
Anschließend folgten noch ein kleiner Umtrunk mit Eis und Häppchen und das traditionelle Schulhjahresabschluss-Grillen.

Text und Fotos: Werner Grundhoff