Ein wirklich großer Abschied

Ein wirklich großer Abschied

Das Adolph-Kolping-Berufskolleg verabschiedet Sabine Aust, Iris Blaschzok-Lange, Paul Schoster, Ursula Zander und den stellvertretenden Schulleiter Andreas Matussek

Mit einer fröhlich-ausgelassenen Feier gehen gleich fünf verdiente Mitarbeiter des Münsteraner Berufskollegs in den Ruhestand. Statt förmlicher Reden gab es freundschaftliche Worte und viele Geschenke. Für diese wurden sogar extra Holzkisten angefertigt, damit die Beschenkten auch alles sicher tragen konnten!

Das schöne Wetter machte es möglich, die Feier vor allem draußen vor dem Lehrerzimmer 2 steigen zu lassen. Hier eröffnete ein 20köpfiger Chor die Feier mit einem umgetexteten Ständchen zur Melodie  „Ein Bett im Kornfeld“ – nun „Als Pensionäre habt ihr immer frei“.

Passend zum Sonnenschein gab es kalte Getränke, diverse Häppchen und Eis. So ließ sich trefflich Abschied nehmen von alten und jungen Kolleginnen und Kollegen, die nun in die Ferien gestartet sind oder in einen neuen Lebensabschnitt.

Andreas Matussek blickt auf eine 38-jährige Karriere im Schuldienst zurück, die er nun nach Jahren als Stellvertretender Schulleiter des AKBK beendet. Mit Andreas Matussek geht ein Stück Herz der Schule, denn er verstand es ausgesprochen gut, die administrativen Aufgaben seines Amtes mit viel Menschlichkeit, pädagogischem Sachverstand und auch einer großen Prise Humor zu erledigen. Am meisten Freude machte ihm aber all die Jahre das Unterrichten, das war für ihn die schönste, wertvollste und herausforderndste Tätigkeit.

Nach seiner Ausbildung zum Elektriker studierte er in seiner Heimatstadt Hamburg Elektrotechnik und Mathematik und absolvierte dort auch das Referendariat. 1984 verschlug es ihn ans Adolph-Kolping-Berufskolleg in Münster.

Durch die Umsetzung des ersten Schulentwicklungsplans der Stadt Münster trug er maßgebend zur Bildung des Schulprofils des Adolph-Kolping-Berufskollegs bei. Er wirkte mit großer Kompetenz bei der Einrichtung neuer Bildungsgänge am Adolph-Kolping-Berufskolleg mit und konnte in allen Abteilungen die digitale Ausstattung voranbringen. Die drei Schulgebäude durch ein funktionierendes Informationssystem als Bestandteil einer kontinuierlichen Schulentwicklung zu verknüpfen, Lehrerteams in der Bildungsgangarbeit zu stärken und Unterrichtsqualität voranzubringen, waren die Leitlinien seines Wirkens.

Eines seiner Hauptanliegen innerhalb der Schule war es, durch Übertragung von Verantwortung und Vertrauen gegenüber allen Kolleginnen und Kollegen Motivation für einen guten Unterricht und Freude an der eigenen Arbeit zu schaffen.

Nach sieben Jahren als Stellvertretender Schulleiter kann Andreas Matussek mit innerer Gelassenheit in den Ruhestand gehen. Er ist sich sicher, dass das Kollegium am Adolph-Kolping-Berufskolleg die Umbrüche der Zeit, die Weiterentwicklung in Technik und Unterricht sowie Strukturveränderungen in der Schullandschaft so bewältigt, dass das eigentliche Kerngeschäft, der Unterricht und die Bildung der Schüler, weiterhin qualitativ hochwertig bleibt.

O-Ton: „Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen für die permanente fundierte und engagierte Mitarbeit. Und ich wünsche euch: Vertraut auf euer Urteil und Können und arbeitet daran stetig weiter

Sabine Aust kann man ohne Vorbehalt als die „Mutter der Köche“ bezeichnen, denn ihr über zwanzigjähriger Einsatz als Abteilungsleiterin der Köche hat das AKBK geprägt.

Nach ihrem Biologie- und Chemiestudium und ihrer Referendarzeit in Münster, unterrichtete Sabine Aust seit 1984 am Adolph-Kolping-Berufskolleg. Begonnen hat sie dort mit einer zweijährigen „Sondermaßnahme zur Reduzierung des Lehrermangels in Fachklassen der Berufsschule, Fachrichtung Lebensmitteltechnologie Koch“.

Zu unterrichten war ihr eine echte Herzensangelegenheit. Ihre Arbeit mit den Schüler*Innen war geprägt durch Freude, Einsatz, Motivation und Respekt. In den letzten Jahren setzte sie sich insbesondere für Schüler*Innen mit Sprachdefiziten ein und entwickelte ein Konzept für die Klassen mit besonderer Sprachförderung.

Ein besonderes Highlight in Sabine Austs Karriere war das Azubirant in der Halle Münsterland 1997, das sie zusammen mit Schüler*Innen kulinarisch begleitete.

Mit ihrer Beförderung zur Studiendirektorin 2009 unterstützte sie die Schulentwicklung am AKBK. Mit Überzeugung engagierte sie sich für BuG (Bildung und Gesundheit) und BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung). Letzteres wurde durch die Zertifizierung des AKBK als Schule der Zukunft 2015 und 2020 honoriert. Hohen Anteil hatte sie an der Ehrung des AKBK mit dem Schulentwicklungspreis 2016.

O-Ton Sabine Aust: „Ich bin bis zum Schluss sehr gerne an der Schule gewesen. Ich bin dankbar für die Zeit. Ich habe tolle Kolleginnen und Kollegen gehabt, mit denen ich sehr gut arbeiten, lachen, streiten, reden und nach vorne blicken konnte. DANKE an alle! Bewahrt euch den menschlichen und herzlichen Umgang miteinander und achtet aufeinander!“

Ursula Zander studierte die Fächer Mathematik und Physik für die SEK II in Münster und leistete das Referendariat am Gymnasium Vreden sowie der Technischen Berufsschule in Ahaus ab. Eine zusätzlich erworbene Lehrbefähigung für die Technologie im Bäckerhandwerk ermöglichte ihr eine Anstellung am Adolph-Kolping-Berufskolleg, wo sie dann 36 Jahre in verschiedenen Abteilungen und unterschiedlichsten Fächern tätig war. Die Einarbeitung in fachfremde Unterrichtsinhalte war dabei für sie immer eine neue Herausforderung, der sie sich bereitwillig stellte.

Sie engagierte sich viele Jahre in der Referendarausbildung und leitete über 20 Jahre die Betreuung der Praktikanten an der Schule. Außerdem unterstützte sie die Einführung der Zweijährigen Höheren Berufsfachschule für Druck und Medientechnik und leitete 7 Jahre lang diesen Bildungsgang, welcher ihr eine Herzenssache wurde.

O-Ton Ulla Zander: „Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen für eine tolle Zeit und eine super Zusammenarbeit und Unterstützung bei der Referendars- und Praktikantenbetreuung. Ich wünsche mir, dass das Kollegium auch in Zukunft gut und loyal miteinander umgeht und dass alle Kollegen ein so erfülltes Arbeitsleben haben werden, wie ich es hatte. Ich gehe mit einem lachenden Auge, weil ich keine Arbeiten mehr korrigieren und morgens nicht mehr so früh aufstehen muss. Ich freue mich, weil ich die Zeit gestalten kann, wie ich möchte – ohne äußere Zwänge. Ich gehe aber auch mit einem weinenden Auge, denn ich werde die Schüler und die vielen Kollegen sowie die sozialen Komponenten und Herausforderungen des Lehrerdaseins sehr vermissen.“

Paul Schoster verabschiedet sich nach 29 Jahren vom Adolph-Kolping- Berufskolleg. Man könnte ihn mit gutem Gewissen als „Mr. Fitness“ des AKBK bezeichnen, denn nicht zuletzt auf seine Initiative ging der „Fitness-Pokal“ zurück, für den sich die gesamte schulische Belegschaft – Schüler, Lehrer und Verwaltung – mächtig ins Zeug legten.

Er studierte Wirtschaftswissenschaften und Sport an der Uni Bielefeld. Vor, während und nach dem Studium sowie dem Referendariat in Oldenburg sammelte er viele Jahre Speditionserfahrung als Auszubildender, Speditionskaufmann und Ausbildungsleiter in der freien Wirtschaft. Am 02.09.1991 wechselte er endgültig in den Schuldienst und trat sein Lehramt am AKBK an. In den vergangenen Jahren unterrichtete er hier die Fächer Wirtschaftslehre und Sport/ Gesundheitsförderung in fast allen Bildungsgängen, schwerpunktmäßig bei den Medientechnologen Druck und den Köchen.

O-Ton Paul Schoster: „Ich danke allen Beteiligten für die tollen 29 Jahre am AKBK und wünsche euch weiterhin viel Spaß bei der Arbeit! Bleibt alle gesund und munter!“

Iris Blaschzok-Lange hat sich im Kollegium des AKBK den Titel der „Miss BGYM“ verdient, da sie, wie sie selber betont, „mit Freude und Engagement am Aufbau des Beruflichen Gymnasiums für Gestaltung beteiligt war“ und dieses auch geleitet hat. Sie blickt auf eine außerordentlich abwechslungsreiche Vita und eine 31-jährige Karriere im Lehramt zurück.

Bereits davor war sie von 1984 bis 1989 als selbstständige Verlegerin tätig.

In ihrem schulischen Weg war sie am Schlaungymnasium in Münster, an der Hildegardisschule in Münster, an der Gesamtschule Berger Feld in Gelsenkirchen und an der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule in Saerbeck tätig, bevor sie ihren Dienst am Adolph-Kolping-Berufskolleg antrat.

O-Ton Iris Blaschzok-Lange: „Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen für eine interessante Zeit am AKBK, die mir unschätzbare Erfahrungen gebracht hat. Ich konnte herzliche Menschen kennenlernen, skurrile Charaktere studieren, echte Typen und ungewöhnliche Persönlichkeiten im engagierten Schulalltag erleben. Ich wünsche dem erfrischend jungen Kollegium Freude an der pädagogischen Arbeit, Teamgeist und Kreativität auf den zukünftigen Berufswegen.“