Mitte Januar 2018 bekamen die Schüler der 11. Klasse des Beruflichen Gymnasiums für Kunst und Gestaltung am Adolph-Kolping-Berufskolleg (BGYM) einen etwas außergewöhnlichen Arbeitsauftrag von ihrer Religionslehrerin Frau Uphaus: Sie sollten eine Fairtrade-Rallye durch die Münsteraner Innenstadt unternehmen. Hier der spannende Bericht der Schüler:
„Ausgestattet mit Aufgabenbögen, Kugelschreibern und reichlich Motivation machten wir uns in Kleingruppen am Freitag, dem 17. Januar 2018, auf zur ‚Fairtrade-Rallye‘ in die Münsteraner Innenstadt. Die von Frau Uphaus entwickelten Aufträge führten uns in mehrere „Weltläden“, in denen wir die zuvor im Unterricht besprochenen Siegel, die für „faire“ Produktions- und Handelsbedingungen stehen, wiederfanden.
A propos „Wieso das Ganze im Religionsunterricht…?“: Die Idee des fairen Handels hat in Deutschland wie in den USA einen kirchlichen Ursprung. Mit dem Verkauf von Schokolade, Kaffee und Jutetaschen auf Basaren und Märkten nach den Gottesdiensten fing der Faire Handel erst nämlich an.
In der Stadt verglichen wir die Preise und Herkunftsländer des Kleidungsangebots konventioneller und günstiger Warenhäuser wie „Primark“ mit denen der Geschäfte „Grüne Wiese“ und „frau többen“, die ausschließlich fair produzierte Kleidung verkaufen. Mit den Mitarbeitern dieser Läden kamen wir über die Produktionsbedingungen und ökologischen Standards der Mode ins Gespräch.
Die Fußwege zwischen den Geschäften nutzten wir für die kreativen „Aufgaben für zwischendurch“: Wir erfanden Werbeslogans und kleine Gedichte über den Fairen Handel, interviewten Passanten und machten Fotos von uns und den entdeckten Produkten. Zurück in der Schule gaben wir unsere Lösungen der kreativen Aufgaben zum Besten und hatten viel Spaß mit den frisch geschossenen Fotos.
Am Ende der Unterrichtsreihe steht für uns ein wichtiges Fazit: Fairer Handel ist wichtig, um die Kleinproduzenten zu unterstützen und Kinderarbeit zu bekämpfen. Der aktuelle „Fairtrade-Boom“ brachte zwar ein größeres Angebot fair gehandelter Produkte mit sich, über das wir uns als Verbraucher freuen. Jedoch mussten wir in den besuchten Geschäften feststellen, dass der Trend uns auch vor die Herausforderung stellt, die Logos, die zu Marketingzwecken verwendet werden, von den Siegeln zu unterscheiden, die Produkte als fair gehandelt zertifizieren.
Mit diesen und weiteren Eindrücken und Erfahrungen teilen wir alle die Meinung, dass die Fairtrade-Rallye ein Highlight des Religionsunterrichts war.
Text und Fotos: Klasse GT 11 des Beruflichen Gymnasiums für Kunst und Gestaltung