Kampf gegen Zwangsprostitution: Berufliches Gymnasium spendet 2000 € für nepalesische Frauen

Kampf gegen Zwangsprostitution: Berufliches Gymnasium spendet 2000 € für nepalesische Frauen

Am 23. Mai beehrten Dr. Johanne Feldkamp, Gründerin und Geschäftsführerin des Vereins pro filia, und Dr. Mechthild Spener, Vorstand von pro filia, das Adolph-Kolping-Berufskolleg (BGYM) aus einem freudigen Anlass mit ihrem Besuch: Vor etwa einem Jahr hatten sich die Klassen der Unter- und Mittelstufe des Beruflichen Gymnasiums für Kunst und Gestaltung am Adolph-Kolping-Berufskolleg dazu entschieden, den Verein pro filia bei seinem Kampf gegen den Mädchenhandel in Nepal zu unterstützen. Allein im letzten Schuljahr sammelten die Schülerinnen und Schüler Spenden im Rahmen vielfältiger Schulaktionen. Trotz pandemiebedingter Einschränkungen kamen mit dem Verkauf eigener Kunstwerke und einer Auktion von ausrangierten Kleidungsstücken gut 2000,00 € zusammen. Die Schülerinnen Lilja Thenior und Hibah Sarray überreichten den Betrag in Form eines symbolischen Schecks gegen Ende des Schuljahres. 
pro filia berichtete davon, dass die Aufrechterhaltung der Hilfsprojekte durch den Ukrainekrieg und die Pandemie stark erschwert worden sei. Mit der Spende der Schule können nun 40 gefährdete Mädchen und Frauen einen Monat lang in einem pro filia-Schutzhaus betreut werden. Hier sind sie geschützt vor dem Verkauf in ein Bordell, vor Vergewaltigung und häuslicher Gewalt. Mit Hilfe von Betreuerinnen erhalten sie die Chance, ihre nächsten Schritte in ein menschenwürdiges Leben zu gehen. 
In Nepal werden jährlich rund 15.000 Mädchen in indische Bordelle verkauft. Dort werden sie durch Drogen, Schläge und Vergewaltigungen gebrochen. Ziel von pro filia ist, möglichst viele Mädchen und Frauen nachhaltig vor diesem Schicksal zu bewahren. Viele der Betroffenen befinden sich im gleichen Alter der Schülerinnen und Schüler des AKBKs, manche von ihnen sind sogar noch jünger.
 
Die Organisation pro filia finanziert neben Aufklärungskampagnen den Aufbau von Hilfsnetzwerken in Nepal und unterhält zusammen mit der nepalesischen Partnerorganisation MAITI ein Rehazentrum, ein Mutter-Baby-Heim und mehrere Schutzhäuser direkt an der indischen Grenze.
So kommt pro filia auch für die Ausbildung von Grenzbeobachterinnen auf, die oft selbst gerettete junge Frauen sind. Zurzeit werden die Gehälter von 39 Grenzbeobachterinnen übernommen. Allein diese 39 Frauen vermitteln jährlich fast 2.000 Mädchen direkt von der Grenze in Hilfsangebote und geben ihnen damit die Chance auf ein menschenwürdiges Leben. Zusätzliche Angebote umfassen Schulunterricht, Ausbildungsmöglichkeiten wie z.B. PC-Trainings und die Schaffung von Arbeitsplätzen wie Schneidereien und Schreibbüros für gerettete Mädchen und junge Frauen. Alle Spenden setzt der gemeinnützige Verein zu hundert Prozent für die Unterstützung nepalesischer Mädchen ein.
 
www.profilia.eu
pro filia e.V., Marientalstraße 78, 48149 Münster
T 0251 1620856, E kontakt@profilia.eu
Geschäftsführerin: Dr. Johanne Feldkamp
 
Kontakt über das Berufliche Gymnasium des AKBK: Ulrike Grundhoff (Bildungsgangverantwortliche)
Fotos: Svenja HeikesErläuterung zum 2. und dritten Bild: Den Scheck halten (v.l.n.r.) Dr. Mechthild Spener, Hibah Sarray, Lilja Thenior und Dr. Hanne Feldkamp