Töpfern in Irland – Clara (BGY21) berichtet über ihr Auslandspraktikum
Clara aus der Klasse BGY21 des Beruflichen Gymnasiums am Adolph-Kolping-Berufskolleg hat ihr Praktikum im Rahmen des Erasmus+ Programms vom 13.05. bis 07.06.2024 in einem Künstleratelier in Irland absolviert. In einem Interview mit unserer Europakoordinatorin und Fachlehrerin Frau Timpe erzählt sie von ihren Praktikumserfahrungen im Ausland.
Warum hast du dich für ein Praktikum im Ausland entschieden?
Ich wollte eine neue Kultur kennenlernen, meine Englischkenntnisse verbessern und selbstständiger werden. Das war das erste Mal, dass ich über einen längeren Zeitraum allein gewohnt habe.
Warum ausgerechnet in dem Land?
Für mich standen Irland oder Schottland zur Wahl, weil ich gerne in ein englischsprachiges Land wollte, um meine Englischkenntnisse zu verbessern.
Wie sah dein Arbeitsalltag aus?
Ich habe mein Praktikum in einem Künstleratelier gemacht, das im Stadtzentrum von Cork liegt. Dort habe ich hauptsächlich an einem Großauftrag für das örtliche Buttermuseum gearbeitet, d.h. Magnete aus Ton gegossen. Da meine Unterkunft außerhalb der Stadt lag, musste ich erst mit dem Bus in die Stadt fahren und dann noch ca. 10 Minuten bis zum Atelier laufen. Dann habe ich zunächst Ton angemischt für die Magnete und habe die Magnete gegossen. Während die Masse trocknete und zwischendurch konnte ich an eigenen Projekten an der Töpferscheibe arbeiten. Das hat mir am meisten Spaß gemacht!
Welche Orte hast du besucht?
Natürlich Cork. Außerdem war ich in Kinsale, das südlich von Cork an der Küste liegt. Und ich habe einen Tagesausflug nach Dublin gemacht, das war auch sehr cool.
In welcher Sprache hast du kommuniziert?
Ich habe hauptsächlich auf Englisch kommuniziert. Im Studio gab es auch eine Künstlerin, die ein paar Jahre in Deutschland gelebt hat und die mit mir auch gerne auf Deutsch gesprochen hat, aber grundsätzlich auf Englisch.
Welchen Menschen bist du begegnet? Wer hat dich unterstützt und betreut?
Es haben mich sehr viele Menschen betreut und unterstützt. Vor Ort hauptsächlich die Leute im Atelier. Das war ein sehr internationales Team. Es waren Menschen aus Spanien, Russland, Frankreich und Italien dabei, die es aus unterschiedlichen Gründen nach Irland verschlagen hat. Sie haben mich unterstützt, indem sie mir z.B. den Arbeitsalltag erklärt oder mir neue Techniken gezeigt haben.
Was hast du Neues gelernt? Was hast du über dich selbst gelernt?
Zum einen habe ich gelernt, mit Ton zu arbeiten, ich habe ja vorher nie etwas in die Richtung gemacht. Und zum anderen bin ich viel selbstständiger geworden. Das war ja mein Wunsch für diese Auslandserfahrung gewesen, also meinen Tagesablauf und mein Leben selbst zu organisieren, einkaufen, kochen, Wäsche machen, und auch Dinge in die Hand zu nehmen und auf Menschen zuzugehen, wenn es z.B. Probleme gab. Ich denke, ich bin mutiger und selbstbewusster geworden. Außerdem habe ich mein Englisch verbessert und natürlich die irische (Pub-)Kultur kennengelernt.
Was war das überraschendste, aufregendste oder tollste Erlebnis?
Ich bin in Kinsale 20 km gewandert und es war überraschend für mich, dass ich 20 km einfach in der Stille, also ohne Handy und ohne Musik, laufen und die wunderschöne Landschaft genießen konnte. Das war eine sehr schöne Erfahrung für mich.
Meine eigenen Projekte an der Töpferscheibe waren auch besonders für mich. Dadurch, dass ich nie zuvor mit Ton gearbeitet habe, war ich stolz, als ich dann etwas aus Ton erschaffen konnte. Und es hat mir auch sehr viel Spaß gemacht!
Gab es auch mal schwierige Situationen? Wie bist du damit umgegangen?
In den ersten Tagen gab es in der Herberge kein warmes Wasser. Da musste ich zur Hausverwaltung gehen, die mir den Trick verraten hat, wie man die Heizung richtig einstellt.
Würdest du ein Auslandspraktikum weiterempfehlen?
Ja, auf jeden Fall! Man lernt so viel über sich selbst, eine neue Sprache und Kultur und man wird definitiv selbstständiger!
Welchen Rat würdest du interessierten MitschülerInnen geben?
Besser im Voraus zu planen, wie man z.B. vom Flughafen zur Herberge kommt, wo man gut einkaufen kann, wie man sich dort fortbewegt, also sich besser vorbereiten als ich es gemacht habe!
Für weitere Informationen und Hilfe bei den Formalitäten steht unsere Europakoordinatorin Frau Timpe bereit.