UPCYCLING – Facharbeitenausstellung der Adolph-Kolping-Gestalter hinterlässt nachhaltigen Eindruck

UPCYCLING – Facharbeitenausstellung der Adolph-Kolping-Gestalter hinterlässt nachhaltigen Eindruck

„UPCYCLING – Zukunft gestalten“ lautete das Motto der diesjährigen Facharbeitenausstellung des Adolph-Kolping-Berufskollegs, die am vergangenen Wochenende, dem 04. und 05. April 2014, fast 700 Besucher anlockte. Gezeigt wurden über 120 Facharbeiten der Dreijährigen Höheren Berufsfachschulen (DBFS) für Grafikdesign sowie Medien und Kommunikation. 

Das Ausstellungsmotto hatten die Schülerinnen und Schüler als prägnanten und zeitgemäßen Titel selbst entwickelt und in einer Abstimmung festgelegt. Sie wollten damit auf aktuelle Trends im gegenwärtigen Designdiskurs eingehen und auch dem schulischen Leitmotiv der Nachhaltigkeit im Hinblick auf die ökologische Verantwortung im globalen Kontext gerecht werden. „UPCYCLING“ bezeichnet grundsätzlich die Aufwertung von Abfällen und nutzlosen Stoffen zu neuwertigen Produkten. Dieser Begriff wurde von den Schülerinnen und Schülern der Oberstufen der DBFS jedoch inhaltlich erweitert und interpretiert im Hinblick auf die Sensibilisierung der Menschen für einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit der Umwelt und ihren Ressourcen. In der selbstständigen kreativen Auseinandersetzung mit der Thematik entstanden so beispielsweise Plakatkampagnen zum Energie-Sparen und zur Müll-Vermeidung, Dokumentationen und Anleitungen über den Bau von upgecycelten Möbeln, Kinderbücher zum Thema Ökologie, Corporate-Designs für Textil-Label, die aus Altkleidern neue Mode herstellen, sowie an Nachhaltigkeit orientierte Verpackungsentwürfe. Bildergalerie

Schulleiter Martin Lohmann griff das Motto bei der Ausstellungseröffnung dankbar auf: „Auf meinem Rundgang habe ich mir ein umfassendes Bild von der Qualität und auch dem Anspruch vieler Facharbeiten gemacht, die den Betrachter zum bewussten Umgang mit den Ressourcen ermuntern wollen. Damit steht die Ausstellung voll im Trend unserer Bildung für nachhaltige Entwicklung am Adolph-Kolping-Berufskolleg.“ Der besondere Dank des Schulleiters galt den Bildungsgangleitern Kristina Hoppe (Grafikdesign) und Manfred Klute (Medien und Kommunikation) sowie auch dem Fachlehrer Thomas Loy, der für die visuelle Inszenierung verantwortlich war und das Corporate Design der Ausstellung wie das Logo, Plakate, Flyer, Einladungskarten, Anzeigen, Banner und die Außenwerbung mit den Schülerinnen und Schülern entwickelt hatte. Ergänzt wurde dies durch ein professionelles Wegleitsystem. Auch die Mittelstufen der DBFS präsentierten ihre ersten Facharbeiten. Im Schwerpunkt Grafikdesign zeigten die Schülerinnen und Schüler Kalender, Bücher, Verpackungen, Plakate und Corporate Designs. Ihre Mitschülerinnen und Mitschüler mit dem Schwerpunkt Medien und Kommunikation gestalteten mediale Arbeiten aus den Bereichen Film, Animation, Webdesign und Fotografie. Im eigens eingerichteten „CINEMA“ überraschten sie ihre interessierten Zuschauer mit Filmen, die Dank der erstklassigen technischen Ausstattung der Filmklassen den Vergleich mit den Profis nicht zu scheuen brauchten.

Kristina Hoppe, Leiterin des Bildungsgangs Grafikdesign und Verantwortliche für die Gesamtorganisation der Ausstellung, moderierte am Samstagnachmittag die mit Spannung erwartete Auszeichnung der besten Facharbeiten. In ihrer Laudatio betonte sie das hohe Niveau der Arbeiten, das es der Jury schwer gemacht habe, zu einer einstimmigen Prämierung zu kommen. Sie dankte auch den vielen anwesenden Eltern für die Unterstützung ihrer „Kleinen“ während der dreimonatigen Arbeit. Besonders lobte Frau Hoppe das Engagement der Betreuungslehrer und Jurymitglieder Thomas Loy, Nadine Frede, Björn Knuth und Michael Mikus.

Als Preisträger der Jury ausgezeichnet wurden aus den Mittelstufen des Grafikdesign in diesem Jahr Melissa Unkelbach (GT M1), die ein professionelles Corporate Design für einen Long Board-Vertrieb entworfen hat, Laura Wilhelm (GT M1), die ein spektakuläres Pop up-Sachbuch über interessante Werke der Architektur vorstellte, und Elena Werner, die ein beeindruckendes Buch über Tattoo-Kunst vorlegte. Aus der Mittelstufe der Klasse Medien und Kommunikation (GT M3) wurde Marieke Fritzen für ihren mitreißenden Film „Gold und Dornen“ ausgezeichnet, ein 12-Minuten-Werk über die familiären Auswirkungen des Afghanistan-Einsatzes, das viele Zuschauer zu Tränen rührte. Darüber hinaus erhielt zudem Verena Peters aus der GT M3 für das Fotobuch „The Needle“, das Künstlerportrait über einen Tätowierer, einen weiteren Jurypreis. 

Die Preisträger der Oberstufen wurden durch die Betreuungslehrer nach Kategorien ausgezeichnet. Es sind in diesem Jahr Cherelle Gossan, Marina Dohlen (beide GT O1) und Charlotte Gebing (GT O2) für die beste Buchgestaltung, Marie Reckendrees (GT O2) für das beste Corporate Design und Pascal Reckel (GT O2) für die beste Plakatgestaltung. Die Preisträger der Schülerabstimmung sind Ruth Holzschneider, Marieke Fritzen, Marvin Cluesmann und nochmals Cherelle Gossan. Alle Preisträger wurden mit Buchpreisen und einer Ausstellungstrophäe belohnt.

Die Facharbeiten bilden einen integralen Bestandteil in der Ausbildung der Gestaltungstechnischen Assistentinnen und Assistenten (GTAs) im zweiten und dritten Ausbildungsjahr am Adolph-Kolping-Berufskolleg. Eine Anbindung des individuellen Konzeptes der Arbeiten an die realen Anforderungen des zukünftigen Berufsfeldes ist Voraussetzung und Maßstab und muss auch in einer Konzeptmappe dokumentiert werden. Die Schülerinnen und Schüler werden durch Betreuungslehrer fachlich beraten. In der Mittelstufe müssen sie eine Arbeit zu einem selbst gewählten Thema erstellen. Für die Oberstufenschüler bildet ihre Facharbeit zu einem von den Schülerinnen und Schülern festgelegten Thema den Höhepunkt vor dem Beginn ihrer Fachhochschulreife- und Berufsabschlussprüfung zur Erlangung der Doppelqualifikation GTA/FHR. Die Ansprüche an Eigenständigkeit und Professionalität der Schülerinnen und Schüler sind deshalb besonders hoch.

Text: Werner Grundhoff Bilder: Werner Grundhoff und Lisa Lucia Lo Grande