Von Kunsthändlern, Riesenkraken und geteerten Gänsen – Neujahrsexkursion des Beruflichen Gymnasiums

Von Kunsthändlern, Riesenkraken und geteerten Gänsen – Neujahrsexkursion des Beruflichen Gymnasiums

Zum „Neujahrsempfang“ besuchten auch in diesem Jahr die Klassen GT 11 und GT 13 des Beruflichen Gymnasiums am Adolph-Kolping-Berufskolleg unter der Leitung ihrer Fachlehrerinnen Frau Gernun und Frau Grundhoff den Kunsthandel ARTAX in Düsseldorf.

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Der ARTAX-Geschäftsführer Herr Kleinsimlinghaus und sein langjähriger Mitarbeiter Herr Rommeny empfingen die Schülerinnen und Schüler sehr herzlich, denn auch sie schätzen die langjährige Kooperation mit der Münsteraner Schülerfirma ARKADIEN Galerie Artothek und ihrem jungen kunstinteressierten Personal.

Herr Rommeny erklärte den Schülerinnen und Schülern die Arbeitsbereiche des Kunsthandels und lud ein zu eigenen Erkundungen in den Räumen, in denen über 3000 verschiedene Kunstwerke aus den Bereichen Malerei, Skulptur, Photographie, Originalgraphik und Multiple angeboten werden. Herr Rommeny stand mit Rat und Tat zur Seite, wenn es um künstlerische Fragen, Preise und rechtliche Voraussetzungen ging.

Bei stürmischem Regen setzten die Teilnehmer ihre Exkursion fort in das Hafenviertel von Düsseldorf. Mit Kunst, Kommunikation und Kreativität wirbt dieses neu inspirierte Viertel am Rhein. Die unübersehbaren „schiefen“ Gehry-Bauten verführen die Besucher in Welten der Kunst, Architektur, Werbung und Medien. Ziel der Schülerinnen und Schüler war die KAI 10 Arthena Foundation, ein neues Forum für zeitgenössische Kunst.

Die KAI 10-Mitarbeiterin und Kunsthistorikerin Marion Eisele führte die Gruppe durch die Ausstellung „Lost Paradise“, einer Gruppenausstellung zum Thema Tier: „Wenn vom Verhältnis des Menschen zur Natur und zur Tierwelt die Rede ist, spricht der Mensch letztlich von sich selbst und von seinen biologischen Wurzeln, die er auch in einer noch so verfeinerten Zivilisation nie hinter sich lassen kann. Die Frage, inwieweit wir mit unserer animalischen Natur verbunden sind und was unser Dasein von dem der Tiere unterscheidet, eröffnet ein interpretatorisch nicht auszuschöpfendes Spannungsfeld. Selbst Insekten und andere, dem Menschen unähnliche Tiere bilden ein reichhaltiges Reservoir für metaphorische Vergleiche zum Verhalten von Individuen oder ganzen Gemeinschaften. Die Ausstellung Lost Paradise geht dieser Metaphorik in der Gegenwartskunst nach, lässt Urtiere bildnerisch wieder aufleben, erfindet Käfer, die sich in Geldstücke transformieren können oder verwandelt naturkundliche Archivalien in surreale Wunderkammern.“ 

Besonders faszinierend fanden die Schülerinnen und Schüler die Plastik von David Zink Yi. Die aus Keramik hergestellte Riesenkrake, die mit einer Länge von 10 Metern in ihrer eigenen Tinte zu liegen scheint, rührte vielschichtig an Emotionen und gemahnte gleichsam an unsere Unwissenheit über die Tiefen der Meere, vielleicht einer der letzten Bereiche der Erde, die der Mensch noch nicht „gescannt“ hat. Aber auch die mit Teer überzogenen Gänse von Mark Dion interessierten die Betrachter durch ihren Verweis auf die globale Umweltverschmutzung und sensibilisierten auf künstlerische Weise für die verwobene und unabdingbare Beziehung zwischen Natur und Mensch.

Wie jedes Jahr ging der inspirierende Tag der Neujahrsexkursion des Beruflichen Gymnasiums mit viel Kunst im Kopf und mit angeregten wie anregenden Gesprächen im Regionalexpress Düsseldorf – Münster, Ankunft 19.52 Uhr, Gleis 14, zu Ende.

Text und Bilder: Ellen Gernun